Der Heubedarf pro Pferd liegt bei mindestens einem Kilogramm Heu pro 100 Kilogramm Körpergewicht des Pferdes. Weiß jeder! Lange Fresspausen sollen vermieden werden, um Koliken und Magengeschwüren vorzubeugen. Das Ganze soll heute aber keine weitere Arbeit über korrekte Fütterung werden, vielmehr wollen wir den geneigten Leser an der passenden Konditionierung der Eimerträger in Wahn teilhaben lassen 😉
Nun, wir bieten unseren Pferden ausreichend Heu an. Das Stichwort heißt ad libitum, auf Deutsch also „so viel wie sie wollen“. Realisiert wird das Ganze durch Heuraufen / Fressgitter. Der Laufstall hat eine große Heuraufe auf dem Paddock stehen, der Außenstall, in dem aktuell Prinzessin, Mini-M und Träumchen wohnen, hat ein großes Fressgitter hinter dem Heu zur freien Verfügung liegt und im Stutenstall gibt es Raufen vor den Boxen, die entsprechend gefüllt werden. Ca. 1 Meter breit, 50 cm tief und auch einen guten Meter hoch werden diese täglich mit Heu voll gestopft, damit sich ihre königlichen Hoheiten – die Stuten – sich auch adäquat versorgt fühlen.
Soweit, so gut. Das Leben wird ja bestimmt von Lernprozessen und unsere Stuten haben im Laufe der Jahre gelernt, dass auf jeden Falle genug da ist und sie damit beginnen können, sich die „Rosinen“ raus zu picken, sprich, man beginnt zu sortieren und findet schließlich das besondere Hälmchen der Begierde dann meist – wie sollte es auch anders sein! – ganz unten auf dem Boden…
Und so passiert es dann allabendlich, dass das Heu aus den Raufen wieder raus und in die Stallgasse fliegt, weil die Damenriege sehr selektiv frisst. Oder zumindest selektiv zu Fressen beginnt. Es hat sich im Laufe der Zeit eine echte Wohlstandskultur entwickelt, denn die tägliche Lerneinheit beinhaltet nämlich auch, dass ja am Abend der aussortierte Part mehrfach nachgelegt wird.
Denn natürlich laufen wir für die Aufgabe des Nachlegens Abends noch mehrfach raus. Nicht etwa, weil wir das Verhalten auch noch positiv bestärken wollen (obwohl wir es tun), sondern weil uns eine gute Nachbarschaft wichtig ist. Und die steht auf dem Spiel, wenn wir BabyBelle und Fee vor leeren Raufen stehen lassen. Ihrem Unmut machen sie nämlich durch „Anklopfen“ an der Boxenwand Luft. Wir hören es. Die Nachbarn leider auch….
Blümchen sortiert… … hat schließlich umdekoriert … … und „muss“ nun die Hälmchen knabbern, an die sie noch rankommt…
Fee hat aussortiert und „muss“ sich nun über die Raufe nach den Halmen strecken.
Über Nacht geht es meist, denn dann sind sie wohl satt, machen Fresspausen und beginnen erst am Morgen mit der letzten Sortierung vor der Morgenfütterung – oder nennen wir es morgendliches Nachlegen – zu der sie dann glaubhaft per Begrüßungs-Brummeln den nahenden Hungertod signalisieren. Dieser konnte aber – Gott sei Dank!! – in den letzten Jahren immer knapp vermieden werden 😉
Träumchen!
die Damen haben euch gut im Griff …:-)))