Wir hatten es schon im Türchen 8 geschrieben, Fee war geplant mit Infinity und letztlich wurde es dann Kros. – Wie kam es also dazu?
Unser Traum war die Linienzucht auf Carajan und die ersten Videos, die uns von Infinity unterm Sattel erreichten, bestätigten uns. Er machte einen sehr rittigen, ruhiger Eindruck und wir glaubten, dass die Kombi mit unserem „Gerät“ gut passt. Dann klappte es ja in der Besamung leider nicht und der Gedanke nach einem Hengstwechsel drängte sich auf unserer Seite schon auf.
Zu diesem Zeitpunkt war allerdings Pam Duffy – die Besitzerin von Infinity – bereits auf unsere Fee aufmerksam geworden. Pam, ein absoluter Fan von Bonaparte, wollte das Fohlen aus dieser Anpaarung und kurzentschlossen wurde mit Hilfe einer lieben Bekannten eine Zuchtgemeinschaft gegründet. Wir entschlossen uns Fee zum Hengst zu stellen, damit eine Nativ-Besamung möglich war.
Es folgten zwei weitere erfolglose Versuche vor Ort und Fee war nicht begeistert. Wir wissen es von Ihr – spätestens seit ihrer ZSTE -, sie ist kein Pferd, das gerne in der Fremde weilt. Besuch 1 in Dorsten nahm in drei Tagen deutlich Kilos von den Rippen und nach Besuch 2 hatte sie ein Nesselfieber, die Bremsen waren während ihrer Zeit draußen wohl allzu aggressiv unterwegs. Dazu war sie trotz der schönen Unterbringung in riesigen hellen Boxen am Abholtag ganz offenbar sehr froh mich zu entdecken – ich wüsste nicht, dass sie mir daheim schon mal entgegen gewiehert hat…
Einen dritten Trip wollten wir also nicht ganz so gerne machen und als die TU wieder negativ war, bekamen wir den Vorschlag zum Hengstwechsel: Kros
Fee durfte für unser aller Seelenheil daheim bleiben und Kros kam dann in Spitzenqualität per Kurier, wir haben einmal besamt: Tragend. An dieser Stelle sei angemerkt, dass wir uns eigentlich eines sehr guten Stutenmanagements rühmen und da war der Trampel, den wir mit Fee hinter uns hatten schon mehr als unbefriedigend.
Nun also KROS!
2016 in Handorf gekört, Gesamtsieger seiner Leistungsprüfung (100 TT) in Polen (Gesamtnote von 8,29), 2017- 2019 hoch erfolgreich in Springpferde- und Geländepferdeprüfungen der Klassen Klasse A und L. Trakehner Geländepferdechampion 2019 mit der Idealnote 10,0! – Alle BuCha-Qualis par excelllence abgearbeitet, aber natürlich nicht startberechtigt, da aus Polen stammend. Ebenfalls in 2019 siegte er in einigen GPf-L, platzierete sich in SpPf M und belegte vordere Platzierungen in internationalen Vielseitigkeitsprüfungen CCI ** S. Dadurch qualifiziert für die WM der jungen VS-Pferde. In der letzen Quali (Waregem/Belgien) zur WM platzierte er sich vor allen späteren deutschen Weltmeisterschaftsteilnehmern. 2020 – noch vor dem ganzen Corona-Mist startet Kros seine Saison mit einer Platzierung in seinem ersten S-Pringen.
Wie bei Negr (Türchen 11), ist auch hier bei KROS, Ajbek der Vater. Ajbek selbst war im Jahre 1997 mit hervorragenden Noten Champion des 100 Tage Tests in Polen und wurden dann vom Gestüt Gniezno erworben, wo er Hauptbeschälerstatus einnahm. Eine frühe Verletzung beendete seine Karriere als Springpferd, aber seine Nachkommen hinterlassen ein eindrucksvolles Leistungszeugnis.
Mutter von Kros ist die Halbblutstute Korsarka, die auf den Hengst Sword xx zurückgeht und aus dem Stutenstamm der Korsyka hervorgegangen ist.
Nach Türchen 8 wurde auf Facebook schon von Maxi Völk gefragt: „Fee und Kros – ist das dann das Düsenjet-Upgrade zu den Flugzeugen?“ – Ja, liebe Maxi, das wird es wohl werden! 😉
Im letzten Kalender hatten wir schon von Kros berichtet und ich war von Anfang an ein Fan von ihm! Abdruck, immer locker und tolle Galoppade, sehr gut am Sprung, alles in allem einer meiner absoluten Favoriten. Jetzt reitet Jens ihn natürlich auch wirklich perfekt, aber dennoch: Wenn es einer es nicht kann, nützt auch das perfekte Reiten nichts. Was ich allerdings zu Kros auch immer notiert hatte war „Kernig!“ … 🙂 …. Als der Vorschlag aufkam, ihn als Ersatz zu Infinity zu wählen, war meine erste Reaktion: „Das wird aber kein Hausfrauen-Pferd!“ – Die liebe Bekannte antwortete: „Das will Pam auch nicht züchten! Sie will ein Busch-Pferd“ – Also gut, das was bei uns aktuell unter dem Arbeitstitel „Miss oder Mister America“ heranwächst wird in den Busch müssen.
Die treuen Besucher unserer HP wissen: Ich liebe Fee! Von ganzem Herzen, mit ihrem starken Kopf und mit ihrem „Wahnsinn“. Ich kann über ihre Ungeduld, wenn es nicht schnell genug voran geht grinsen und habe auch Verständnis für ihre Ungeduld, wenn der Ausreitkumpel nicht den selben Schritt geht, wie sie selbst. Ich liebe Fee, mit all ihrem Mut, der mir als Reiter so oft hilft und ich verzeihe ihr, dass sie die Dressur nicht wirklich mag – zumindest solange nicht, bis genügend galoppiert wurde 😉
Ich liebe diese Stute gerade aufgrund ihres besonderen Charakters, was mich aber trotz all dem nicht gänzlich blind gegenüber ihren „Besonderheiten“ macht. 😉
Es mag so sein, dass eine gute Freundin Recht hat, und Minus mal Minus Plus ergibt – wobei ich mich hier mit der Begrifflichkeit „Minus“ schwer tue. Fees Go und Griff ist kein Minus, will aber wohl bedient werden.
Wenn der oder die kleine Kros aus unserer Fee nur ein bisschen so wird, wie ich mir das denke, dann wird das ein echter Kracher für den RICHTIGEN Reiter. Nicht für mich. Auch nicht für Greti und Pleti und Lieschen Müller. Darüber hinaus: Wer einen demutsvollen Diener sucht, der auch bei unfairer Behandlung wehrlos sein Haupt senkt, wird mit Familie M nicht wirklich glücklich werden – das durften wir mit baffem Erstaunen unlängst selbst auf höchster Ebene erleben. Wer aber selbstbewusste, mutige „Mitmacher“ sucht, der findet Mit M*** seinen Traum-Partner.
Pam Duffy sagt man nach, für jeden Topf den passenden Deckel zu finden und so träumen wir nun von unserem ersten internationalen 4* VS Pferd. Drin haben die Eltern es Beide!!
Und auch wenn der Name den der oder die kleine Kros später tragen wird nicht in unserem Ermessen liegt, so haben wir trotzdem den Stallnamen schon ausgesucht, denn hier soll kein Namenloser geboren werden. Meine Mama Marga war als erste ins Samen-Versand-Drama involviert – der Hengtsname bei uns wird Margatour sein. Und dank der ganzen osteuropäischen Einflüsse wünschte sich Frank für das Mädel Masurenflair – so soll es sein. Was Pam später draus macht, sei das ihre – Wir freuen uns aufs kleine M und halten den (für uns) passenden Namen bereit.