Zu Obi hatten wir kurz im Januar berichtet, aber der Adventskalender darf nun die ganze Geschichte erzählen!
Throwback 2020! – Der Beginn dieser Story führt uns zurück in den September 2020, als uns unsere Freundin Nicole gemeinsam mit Biggi einen Besuch abstattete. Biggi begann mal vorsichtig und unverbindlich nach einem neuen Sportpartner zu gucken, nachdem sie ihren frühzeitig in die Rente verabschieden musste. Ob denn wohl ein Schimmel sein dürfe? – „Ja, durfte es und so besuchten wir Obi auf der 24-Stunden Hengst-Wiese. Da nicht nur Schimmel generell, sondern auch dieser im Besonderen gefiel, wurde ein weiteres Treffen vereinbart.
Zum Termin holten wir Obi – mittlerweile Wallach – schnell von der Weide um ihn auf dem Platz zu präsentieren… Und er lief wie ein Huhn auf der Flucht! Rücken weg, hinten raus und breitbeinig – es war ziemlich gruselig!
Memo an uns selbst: Bitte erst selber gucken, dann Fremden zeigen!
Die Erklärung war leicht gefunden, 15 Grad Temperaturabfall und Dauerregen für die letzten 2 Tage, plus wohl noch das ein oder andere Zipperlein von der Kastration, machten aus unserem geschmeidigen immer durch den Körper schwingenden Obi das Modell „Charmante Baubohle mit Außenbordmotor.“
Nichts was Biggi abhalten konnte und so wurde ein weiterer Termin gemacht bei dem sich Obi so präsentierte, wie wir uns das wünschten – Ergebnis: Termin für die AKU zwischen den Jahren: 28.12. / Tierklinik Burg Müggenhausen.
Am 27. 12. kam es natürlich wie es kommen musste, im einem seiner heftigen Spiele mit Kumpel Krümel hämmerte dieser Obi vor den Kopf – Platzwunde, musste genäht werden.
Biggi informiert, dass Pferd genäht wurde, ergo Doping-positiv ist. Entscheid: Wir fahren trotzdem zum Röntgen.
Am nächsten Morgen dann los Richtung Müggenhausen, Obi abgeladen, mal im Kreis über Scarface „Doping-positiv“ gelacht und dann auf den Beginn des AKU-Programms gewartet. In der Zwischenzeit hatte Obi „Kino“: Pferde auf der Pflasterbahn beim Traben, ein Kommen und Gehen und last but not least ein Kollege, der sich standhaft weigerte auf die Wage zu steigen. „Soll ich mit unserem mal vorgehen?“ – Ja, das wäre toll!
Also ab mit Obi Richtung Wage, die er selbstredend betrat, ohne mit dem Ohr zu wackeln. Wissensgewinn: 466 Kilo. Belustigung bei der Tierärztin “ Hihi, da muss der zweieinhalb-jährige vorgehen….“
Dann gings los mit AKU und stoppte bei „Herzgeräusch“ – Zu über 90% nicht relevant, aber sicher ist sicher (weil Pferd noch so jung besser abklären), neuer Termin Anfang Januar, wenn Herzspezialistin wieder zurück aus Urlaub.
Wir entnervt.
Biggi entnervt.
Neuer Termin: 07. Januar. – Wieder nach Müggenhausen. Würde noch was dauern, ob wir für das junge Pferd wohl eine Box bräuchten? – Nee, Pferd steht ja gut im Hänger. Dann irgendwann hieß es ausladen. Bewegung in der kleinen Halle. Darin stand auch – abgetrennt mit Hindernissen – die Monitorinstallation zur Röntgenbetrachtung (Corona sei Dank!)
…. Äh, neee freilaufen würde ich jetzt nicht so wollen, weil Stangen = Springen und ich das Pferd nicht erst aus der PC-Installation klauben und dann mit Verletzungen in den OP schieben wollte.
Ob er denn die Longe kenne? – Nein natürlich nicht, ist ja erst zweieinhalb, aber dann würde er sie nun kennenlernen müssen.
Tja, was soll man sagen? Dann läuft man eben mit Longe – den Herrn Obi konnte es nicht irritieren. Alles gut, nun ab zum Herzultraschall.
Wir saßen im Corona-Warte-Zelt vor der Tür. Ultraschall top, man würde nun mit dem Röntgen fortfahren und mit dem Hals beginnen, da dieser Biggi ja besonders wichtig wäre – von wegen des gebrannten Kindes und seinem Verhalten zu Feuer. – (Gefühlt stundenlanges) Warten im Corona-Zelt. Dann, gehetzte Stimme: „Kommt Ihr mal bitte in die Halle?!“
Wir hoch, wie die aufgescheuchten Hühner. Ich hab gedacht „Da, das wars jetzt – bestimmt irgendeinen Mist gefunden…! Biggis Gesicht spiegelte ähnliches wider. Schließlich wollte sie zu diesem Zeitpunkt da Pferd schon sehr…..
Die Bilder wurden präsentiert, begleitet von Worten wie „sehr schön“, „ganz sauber“, „gut“ und „perfekt“. Wo blieb das dicke Ende? Warum waren wir denn nun so aufgejagt worden? Dann „Es gibt keinen Grund dieses Pferd nicht zu kaufen!“ – Große Freude! Und ein großes Lob gabs dann abschließend auch noch von der Tierärztin: „Wir können verstehen, dass Du dich verliebt hast, der ist wirklich ein Traum. Nicht nur dass er top gesund ist und sich schön bewegt, sein Interieur und sein Nervenkostüm sind unbezahlbar!“
Überglücklich gings heim Richtung Wahn. Ein Pferd weniger, aber, wie sich über den Sommer herausstellen sollte, einen weiteren wertvollen Menschen zum Freundeskreis hinzu gewonnen.
Wir habe die Ausbildung Richtung Reitpferd von Obi Ende Februar gemeinsam gestartet – aber davon dann morgen mehr 😉