Türchen 12 – Moderne Wegelagerei, auch genannt „Pferdesteuer“

Der Cartoon wurde per Mail erhalten, ursprüngliche Herkunft unbekannt.

Vorweihnachtliche Stimmung, Weihnachtsmark mit Glühwein,  so mancher „Hix“ stellt sich nach über die Maßen genossenem Alkohol ein – in aller Regel folgt am Tag darauf der Kopfschmerz…

Ein ganz anderer Hix, ist die Stimme des hessischen Bad Sooden-Allendorf, Bürgermeister Frank Hix. Wenn man sich aber die letzten geistigen Ergüsse von ihm und seinen politischen Mitstreitern zu Gemüte führt, kann man sich doch dem Eindruck nicht erwehren, dass auch da durchaus Alkohol im Spiel gewesen sein könnte – Kopfschmerzen machen die Ergebnisse allemal!Da gibt es eine Gemeinde mit ~8400 Einwohnern. Diese Gemeinde schafft es, tatsächlich 80.000.000 Euro Schulden anzuhäufen und sucht nun nach Rettungsankern zum Erhalt der Selbstverwaltung… An der Stelle wundert sich der geneigte Leser vielleicht, warum eine Stadt mit einer solch genialen und nachhaltigen Finanzwirtschaft sich noch selber verwalten können soll und vor allem mit welchem Ziel?!

Aber sei es drum. 200 € pro Pferd / pro Jahr, das macht bei 150 Pferden 30.000 € …. Über Auswirkung, Sinn, Zweck und Nachhaltigkeit darf gegrübelt werden…

Der Pferdefreund an sich ist ein leidensfähiger Mensch, aber das treibt es doch jetzt echt auf die Spitze. Steigende Futter- und Einstreupreise, Mehrwertsteuer von 19%  – irgendwann und irgendwo ist es doch mal gut!!

Hier in NRW zahlen wir eine Reitwegeabgabe und das ist auch schon ganz in Ordnung, auch wenn die Stadt Siegburg sich da mit den Renovierungen zurück hält, aber es ist dennoch schön, dass die Reitwege überhaupt da sind – und wir zahlen die Abgabe pro REITpferd, nicht pro Pferd!

Mit welcher Berechtigung möchten denn Herr Hix und seine politischen Mitstreiter in die Taschen der Züchter greifen?! Oder denen, die aus Sentimentalität und ohne irgend einen Nutzen daraus zu ziehen, ihren altgedienten Kameraden einen Rentenabend auf der Koppel gönnen?

200 € dafür, dass auf eigenem Grund und Boden junge und alte Pferde gehalten werden, die das Grundstück niemals verlassen?

200 € für Gnadenbrotpferde?

200 € für jedes Fohlen älter als sechs Monate?

Das ist moderne Wegelagerei, das ist Raubrittertum, das ist schamlos!!!

Eines sollten sich alle Befürworter der Steuer vor Augen führen: Viele Reiter sparen sich ihr Hobby vom Munde ab, sie verzichten auf Urlaubsreisen und vieles mehr – und sie investieren ihr Geld KOMPLETT in Deutschland. Die, die lieber Ski-Fahren, bringen es nach Österreich und in die Schweiz…. – Nicht dass wir es denen nicht gönnen würden, aber wo bleibt denn die Gerechtigkeit? Hobby / Sport im eigenen Land wird bestraft, Hobby / Sport im Ausland belohnt.

In einer von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Auftrag gegebenen rechtswissenschaftlichen Untersuchung kommt der Düsseldorfer Staats- und Verwaltungsrechtler Prof. Dr. Johannes Dietlein zu dem Ergebnis, dass die derzeit in zahlreichen Kommunen diskutierte Einführung einer Pferdesteuer unzulässig wäre.

Hier findet sich der komplette Text zum Gutachten.

Hier informiert die FN zum Thema Pferdesteuer.

Der Deutsche Bauernverband warnt vor Existenzgefährdung, der Deutsche Olympische Sportbund lehnt die Einführung von kommunalen Pferdesteuern ab.

Nur den Herrn Hix, den kümmert alles nix! „Wir haben keine Angst vor Klagen“ kommentiert er gegenüber der FAZ.

„Der Umgang mit dem Pferd adelt den Menschen“ – Schade dass die Politiker von BSA offenbar davon so wenig genossen haben, denn hätten sie, so würden sie sich schämen!!!!