Auch dieses Jahr freuen wir uns, allle Besucher auf eine vorweihnachtliche virtuelle Reise rund um uns und unsere Zucht mitzunehmen. Die ersten drei Tage werden einem unserer „Schwiegersöhnen“ gewidmet sein: El Greco TSF
Wir wünschen viel Spaß!
Zu Beginn eines jeden Hengstverteilungsplanes veröffentlicht der Trakehner Verband die S-erfolgreichen Vatertiere. In 2013 wird es erstmalig in der Geschichte einen Hengst geben, der sowohl in der Liste der Busch- als auch in der der Spring-Cracks vertreten ist: El Greco TSF.
Und eben dieser El Greco TSF, in 1997 als Etzeano gekört, von seiner Familie liebevoll Gecki genannt, zeichnet als Vater des Ende Mai 2013 erwarteten Erstlings unserer BabyBelle.
Das damalige Urteil „würdiger Jubiläumsjahrgang“, von Martin Plewa lässt sich aus heutiger Sicht und aus Spoartaspekten in jedem Falle bestätigen: Neben El Greco TSF standen auch die später S-erfolgreichen EH Münchhausen, Peron Junior, Schiffon, Sky Dancer, und Eloquent.
Monika Bendfeldt (heute Stoffers-Hartel) suchte 1997 einen Dressurnachwuchs, ihr Lebensgefährte Rainer Hartel einen gekörten Hengst. Die Faszination, die Jahre zuvor der große Enrico Caruso bei Monika erwirkt hat, ließ sie schon am Freitag beim Freispringen ein besonderes Auge auf seinen Halbbruder werfen. El Greco imponierte mit taktklaren, geschmeidigen Bewegungen, dem richtigen „Motor“ und vor allem mit einer vorzüglichen Galoppade. Er hatte Monikas Herz! Die Kommission urteilte: „Ein hohes Maß an Sportlichkeit repräsentiert dieser aparte Fontainbleau-Sohn. Bei mittlerem Rahmen sehr geschlossen im Körper mit guter Oberlinie, dabei sicher und abgeklärt im Auftreten. Geschmeidige Bewegungsmomente mit energischer Aktivität aus der Hinterhand fallen ebenso positiv auf wie seine Stärken hinsichtlich Technik, Bascule und Balance am Sprung.“ Die Röntgenklasse I machte den Deal dann am Sonntag perfekt, als der Hengst als erstes Pferd nach der Pause den Auktionsring betrat sicherte sich die Bietergemeinschaft Bendfeldt-Hartel ihren Hengst.
Außer dem neuen Namen El Greco erhielt der ungemein menschenzugewandte Hengst nach dem Anreiten im Stall Polac erstmal Ruhe zum Reifen und durfte im Natursprung decken. Erst vierjährig ging er zur HLP-Vorbereitung in den Stall Armbrust. Nach 14 Tagen war Jürgen Armbrust der vollen Überzeugung, dressurmäßig könne der Hengst alles, was er für die HLP braucht. Peter Teeuwen, damals noch als Pferdewirtschaftsmeister tätig und seit 2002 Bundestrainer der Pony-Springreiter, sorgte für El Grecos Erfahrungen mit den bunten Stangen. Mit dieser Vorbereitung trat El Greco in Prussendorf zur Hengstleistungsprüfung an, die er als 6. von 32 Startern beendete. Charakter, Leistungsbereitschaft, Freispringen und Springanlage wurden mit Höchstnoten jenseits der 8,5 benotet, und die sensationelle Wertnote für die Gelände-Manier von 9,67 wies bereits den Weg in Richtung Vielseitigkeit.
Aus war der Traum vom Dressurpferd für Monika Stoffers-Hartels :-). Zwar bewies El Greco Talent im Viereck, aber so richtig Spaß hatte er von Anfang an im Busch und im Parcours. Es war die Geburt des Duos „Gecki & Alexa“: In der Zucht würde man wohl von einer Passer-Paarung sprechen, fünfjährig ritt Alexa den Hengst mitten im Holsteiner Hochzuchtgebiet erfolgreich in Spring- und Geländepferdeprüfungen der Klassen A und L, sechsjährig dann bis M. In beiden Jahren qualifizierte das Paar sich fürs Bundeschampionat, schrammte aber immer so eben an der Finalteilnahme vorbei. Im Rückblick darf aber angemerkt werden, dass keines der Pferde, welches damals vor dem Hengst platziert war, je eine Dreisterneprüfung bestritten hat … ;-).
Die Sportkarriere von El Greco und Alexa Bendfeldt war nicht zu stoppen – die junge Amateurin schaffte es ohne finanzkräftige Sponsoren, ohne ständige Weltklasse-Trainer als reines „Familienunternehmen“, den Trakehnerhengst von CIC/CCI* über Zweisterneprüfungen und die Weltmeisterschaft der Jungen Vielseitigkeitspferde 2002 in die S-Klasse zu bringen. 2006 verzeichneten die beiden drei Platzierungen bei sechs Starts in ***-Prüfungen, darunter der 6. Rang in der Derby-Dynamic-Cup-Serie (noch vor Grafenstolz!) Die Jahresbilanz dieses Top-Sportjahres hielt zudem die Berufung in den Bundeskader und die ersehnte Viersterne-Qualifikation bereit.
Nicht nur das: El Greco ist zudem siegreich und platziert in Dressurprüfungen bis M** und seit 2012 in Springprüfungen bis S*-Niveau. Über 60 Schleifen aus den Spezialdisziplinen hängen im Trophäenschrank des Hengstes. Platzierungen im ***-VS-Weltcupbereich zählen zu den Meriten des Paares.
Das konnte auch der Trakehner Förderverein nicht übersehen – El Greco wurde 2007 in den Kreis der TSF-Werbe-Ikonen aufgenommen und trägt seither als Sportpferd den Namen El Greco TSF.
Gut fünfeinhalbtausend Euro hat El Greco in Turniersportprüfungen verdient, von wenigen Nachkommen laufen sieben altersentsprechend erfolgreich in allen drei Disziplinen und haben dem Vater bereits eine Nachkommenlebensgewinnsumme von über zweitausend Euro beschert. Der aus dem ersten Jahrgang stammende Athino wurde beim Trakehner Bundesturnier 2005 Geländepferde-Champion.
Es sind aber nicht nur seine Abstammung, die in den nächsten zwei Tagen noch Vorstellung finden wird, sein Gesundheitsstatus oder seine sportlichen Meriten, die zur Entscheidung geführt haben diesen Hengst zu nutzen. Es ist vor allem sein tadelloser Charakter, seine Freundlichkeit und seine Art dem menschen gegenüber. Ein Hosentaschenpferd! Ein großer Schmuser, ein Charakterpferd, wie es sich jeder Reiter wünscht! Dazu gesund und leistungsfähig – solche Pferde will der Markt!
Quellen: www.trakehner-freund.de (Hengstportraits) Foto: www.elgrecotsf.de / Hogrebe