Bewegung, Luft und Licht sind das A und das O für gesunde Pferde. Das Pferd ist ein Bewegungstier. Dieser Forderung sind wir mit unserer Haltung in den vergangenen Jahren so gut wie irgend möglich auch immer nachgekommen: Im Sommer die große Weide und im Winter dann die Paddocks. Ein Teil der pferde wohnt im Laufstall, ein anderer Teil in großen Boxen mit midenstens sechs bis sieben Stunden Auslauf pro Tag im Winter. Im Sommer varieiert es zwischen 12 und 24 Stunden. Je nach Wetter und Pferd (Die Stuten mit Fohlen haben z.B. „verordnete“ Fress- und Schlafpausen von ein, zwei Stunden in den Boxen). die Weide hat eine Gesamtgröße von gut 3,5 Hektar, die Winterpaddocks sind sicher mit ca. 800 qm nicht winzig, aber taugen dann doch nicht mal richtig im gestreckten Galopp Gas geben zu können und der Anreiz sich zu bewegen ist auch reicht reduziert. Futter, Wasser… ist ja alles dicht bei….
Nun wohnen wir am Beginn des bergischen Landes, unsere Böden sind lehmig und unsere Wiesen schräg. Wenn es dann in Kübeln schüttet, sind die Weiden eigentlich nicht zu nutzen. Dann gibt es nur das Paddock. Da ist aber beispielsweie keine Option für die Stuten mit den ganz jungen Fohlen. Die haben dann eine eigene geonderte, kleine Weide.
Der Zugang zur großen Weide liegt direkt am Stall und so halten sich die Pferde von Beginn an dort auf. Er hintere Part wird erstmal gar nicht besucht, vorne wird nieder gefressen, während der hintere Hektar bald hüfthoch wächst. Der freiwillige Wechsel nach hinten wird von den Pferden erst im Spätsommer vollzogen, dann allerdings ist dort – wohl aufgrund der größeren Dichte zur Talsperre – die Insektenplage am größten…. die Weide wird also nur Nachts aufgesucht. Der vordere Bereich der Weide zeigt derweil Verbiss-Spuren, denn das frische Grün wird dem überständigen doch immer vorgezogen. Wir stecken also in einem ständigen Dilemma zwischen Weide- und Bodenpflege / -konservierung und Bewegung / Freilauf. Ist das Wetter schlecht, ruinieren wir die Weide, wenn wir die Herde drauf lassen. Schließen wir die Weide, dann schießt das Gras über Wochen in die Höhe (so wie bei den „super“ Frühsommern der letzten Jahre geschehen) und das Bewegungsanbebot für die Pferde ist suboptimal. Wir haben uns in diesem Herbst zum Projekt „Rundlauf um die Weide“ entschlosen. Auf den befestigten Paddocks haben wir sowieo schon gemischte Böden: Lava, Sand und mit Split verfüllte Ecoraster. Der Rundlauf hat nun gewachsenen – also lehmigen – Boden. Im Laufe der nächten Jahre mag das alles noch schöner werden, befestigt und immer trocken – schließlich nährt sich das Eichhörnchen redlich :-).
Für den Start ist es nun so und wurde auch schon mit ausgiebigen Galopptouren der Damen und Herren begrüßt. Regnet es, wandert die Herde unter die Bäume am Waldrand, anonsten ein bischen Grün am Rand geknibbelt. Das bergauf und bergab trainiert nun auch im Winter die Muskulatur.
Die Wasserstelle wollen wir noch weiter versetzen, um mehr Bewegung tatsächlich zu forcieren – hier überlegen wir noch, wie es am besten funktioniert und wo wir das Tränkefass idealerweise platzieren. Dazu gibt es, ebenfalls gesondert platziert, Salz- und Minerallecktsteine.
Die Weide kann nun entweder komplett geöffnet oder aber in einen vorderen und hinteren Bereich unterteilt werden, wobei die Pferde den Trail vom Stall weg nutzen müssen um dorthin zu gelangen. Das wird im nächten Frühjahr dann erstmalig das gezielte Öffnen des hinteren Teils ermöglichen – wir sind gespannt, wie sich das auf die Weidepflege auswirken wird.
Wir glauben mit dieser Maßnahmen unsere Pferdehaltung noch weiter optimiert zu haben und sind gespannt, die Erfolge im nächsten Jahr zu verfolgen. Einen entprechenden Erfahrungsbericht wird es dann wieder geben.