Dreijährig hatten wir sie kurz was angeschubst, dann durfte sie aber in aller Ruhe ihr Mama-werden genießen. Neumünster Freispring-Cup war die letzten große Aufregung, danach war nur chillen angesagt.
Im September diesen Jahres, als Mini-M dann gut vier Monate alt war, haben wir begonnen mit Glück zu arbeiten. Mini-M blieb bei den anderen auf dem benachbarten Paddock, während Muttern ihre Runde an der Longe drehte. Immer mit dabei: Eine Tasche voll mit Apfelschnitzen. Und die Äpfelchen gab es beim Aufsitzen, beim Handwechsel und nach getaner Arbeit.
Glück benahm sich von Anfang an mustergültig!! Weder BabyBelle noch Blümchen, geschweige denn unsere alte Belle oder Oksana, hätten sich auf irgendetwas anderes als auf ihr Fohlen konzentriert. Nicht so Glücki! Sie war fröhlich und arbeitete mit Katha oben drauf und der Apfelfrau in der Mitte.
Nach vier mal Longe wurde letztere gelöst und es ging frei außen rum. Natürlich haben wir aus der Mitte unterstützt, die ersten Handwechsel wurden auch vom Boden aus signalisiert- Glücki machte immer nur alles richtig! Und freute sich über die Apfelfrau in der Mitte. Wenn sie besonders gelobt wurde, legte sie durchaus zielgerichtet eine Pause in der Mitte ein um sich ein Stückchen Frucht zu erschmeicheln. Am Ende der Übungen kam meist das kleine Mini-M auf den Platz und musste UNBEDINGT trinken. Glück störte es nicht, ging sogar mit Reiter oben drauf….
Drei Mal die Woche wurde 15 Minuten „gearbeitet“, lernte schon Stangen auf dem Boden kennen – fand sie langweilig – und ließ sich auch von großen Pfützen auf dem Platz nicht irritieren. Was sie sollte, wollte sie auch. Und natürlich die Äpfel.
Dann kam ein privater Termin von Katha dazwischen und Glücki hatte drei Wochen Pause.
Nach der Pause, das erste Mal wieder aufgesessen, schepperte ein große Maishäcksler die Straße runter – außer ein paar schnelleren Schritten passierte nix. Wir machten die ersten Sprünge unterm Reiter. – Top.
Wir gingen das erste mal mit Mutter Fee ins Gelände – einwandfrei, trotz einem Feld voller Gänse und einem orangefarbig gekleideten Trailrunner der aus dem Gebüsch gekeucht kam. Es ging auf den ersten größeren Ausritt – sie war toll. Trab, Galopp alles kein Problem, wobei sie lieber vorweg als hinterher läuft.
Die ersten Ausflüge in fremde Hallen, auf fremde Plätze. Sie machte ihren Job und guckte nach der Apfelfrau.
Ein bisschen Haken hatte sie auf den Zähnen und so bekam sie Ende November einen Zahnarztbesuch. Die Anlehnung wird von Mal zu Mal zufriedener, sie lässt den Hals schön fallen und ist tiefenentspannt.
Der erste Ausflug auf einen fremden Springplatz folgte. Oberhalb des Platzes spackte ein Pferd auf einem Paddock ab – Glück ließ es unberührt. Sie benahm sich vorbildlich und machte auch schon die ersten Sprünge in Folge und kam am Schluss stolz zur Apfelfrau.
Immer alles brav – immer alles kooperativ. Katha gehört an dieser Stelle ein besonderer Dank, dass sie sich so viel Mühe gibt.
Nun mit dem dritten Davidas-Nachkommen in folge können wir ganz sicher sagen, dass sie sich alle drei sehr gut reiten lassen. Aber alle drei sind auch sehr selbstbewusste Pferde, wenig beeindruckt von den „Gefahren“ der Umwelt. Wir mögen das. Wir händeln das auch gerne, wir freuen uns über selbstbewusste Mitmacher! – Wir suchen aber auch nicht nach dem, der immer und ohne zu fragen demutsvoll sein Haupt neigt. Und: Sollte sie uns bis dahin noch erhalten bleiben, freuen wir uns auf die Saison 2021 mit unserer Glücki! Denn eines steht ganz fest: Die bekommt nur jemand anderes, wenn alle Faktoren stimmen – Für alles andere ist sie einfach zu besonders!
Ich glaube ja dass dieses „immer mitmachen wollen“ nicht vom Vater sondern von der Mutter kommt… denn Engel war beim Anreiten ja genauso… immer und ist es ja immer noch. Engel mit ihren 5 Jahren als Führpferd für andere schreckhaftere ältere Pferde die sich mit ihren ängstlichen Reitern auf Engel und ihre stoische Gelassenheit verlassen.
Sie heisst bei uns ja inzwischen „Entspannungs-Engel“
Also, das scheint ein FamilienGen zu sein.
Ja, Familie M bringt da so manches mit! 🙂 Schön ist es immer, wenn Sie in Hände geraten, die das ebenso schätzen wie wir! In diesem Sinne, Grüße nach Luhmühlen und einen dicken Knutscher für Engel!