Türchen 12 – Nomen est Omen oder so…

Im heutigen Türchen soll es um die Namensfindung gehen und zugegebenermaßen es wird von Jahr zu Jahr schwerer. Wir haben für uns selbst ein paar Regeln aufgestellt. Die englischen Namen gefallen uns für Trakehner nicht ganz so gut. „Aber das ist eben Geschmackssache“ sagte der Affe und biss in die Seife…

Doof ist es, wenn Pferde keinen Namen haben. Im Zweifel steht dann im Stall Herr oder Frau Meier – je nach Geschlecht des Pferdes und Name des Besitzers. Andere behalten – weil es so gut passt – den Arbeitstitel vom Anfang, siehe „Krümel“ im letzten Jahr. Kompliziert wird es ohne Namen spätestens dann, wenn Dienstleister (Schmied / Tierarzt) involviert sind. Dann wird aus dem hübschen Braunen „das Hufgeschwür“ und aus dem, der sich auf der Weide sprichwörtlich gepfählt hat, der „Pfahli“…..

Sicher, Namen sollten mit Bedacht gewählt werden. Der offensichtlich schädelige mit kleinen Augen hat bis auf die Farbe nichts mit „Black Beauty“ gemein (auch, wenn Frauchen es noch so sehr wünscht), das zukünftige Springpferd sollte nicht gerade „Torschütze“ heißen und den in der Bewegung stark limitierten nennt man vielleicht besser nicht „Tangotänzer“…. ist wie bei der Altersvorsorge – Immer auch an später denken!!

Mittlerweile auch wichtig: Die Political Correctness – Undenkbar, den Rappen in Deutschland Neger zu nennen (siehe NEGR). Waren früher zeitgenössische Namen Gang und Gäbe (Handgranate, Grenzdirne) so würde heute keiner auf die Idee kommen, Begrifflichkeiten aus Krieg, Flucht oder Vertreibung zur Namensgebung heran zu ziehen. Und das ist auch gut so. Wir finden es beim Studium alter Pedigrees oft befremdlich, wie da benamt wurde. Immer wenn ich Grenzdirne lese, denke ich, dass es dasselbe wäre, wenn man heute eine Stute Thekenschlampe nennen würde….

Wir wollen in jedem Falle schöne Namen!!

Die Nachfahren von Belle Surprise beginnen auch mit „Belle“ – vorausgesetzt sie sind weiblich. Mit „Bel“ startet der männliche Nachkomme.

Die Nachfahren von Oksana sollen – sofern weiblich – den Familiennamen voran führen. Oka-und dann eben das was passt. Bei den Hengsten sind wir nicht so festgelegt.

Bei Fee haben wir begonnen „Masuren“ voran zu stellen, das wollen wir für die Stuten dieser Familie beibehalten – auch wenn Maracana vor vier Jahren den Tribut an den Weltmeistertitel zollte ;-).

Nomen est Omen – Der Name ist ein Zeichen

Belle Sauvage, die schöne Wilde – Belle Pèlerine trägt das Erbe des Pilgers auch im Namen und Belle Francaise trägt ihrem französischen Vater Rechnung. Belle Aimée – die schöne Geliebte, ihr Name wurde dieses Jahr zum Programm. Bel Greco, ja er hatte eine etwas griechische Nase, Belgabad, der große Drache aus Eragon, Bel Avion das schöne Flugzeug und Bel Animo, der Schöngeist mit dem vornehmen Charakter. Einzige Ausnahme war Beau Cadeau – das schöne Geschenk von Finley M dessen Decksprung wir damals gewannen.

Im nächsten Jahr wird es BELLE SOEUR – die schöne Schwester oder ein BELUN.- Zu der Wahl der Hengstnamen im nächsten Jahr kommen wir aber später noch.

Oka-Märchen gab es unter dem orientalischen Einfluss von Brioni und dem Gedanken an 1001 Nacht, Oka-Blümchen als Tochter des Phlox (Feuerblume) und mit dem Blumenzeichen auf der Stirn, Oka-Liebchen weil Oksana schon sehr verliebt in Ismahn war. Omari „Der letzte Hingebungsvolle“ als letzter Sohn von Oksana, Orik – der König der Zwerge im Roman Eragon. Mit Oblivion dachten wir eigentlich an einen Elf, den „Verehrer“ in einem Computerspiel, das englische „Vergesseheit“ hatten wir völlig ausgeblendet…. Aber wer weiß, Nomen est Omen, vielleicht hat sein Käufer deshalb ja auch „vergessen“ zu bezahlen…..

Im nächsten Jahr wird es ein OKA-TRÄUMCHEN, denn da hatten wir schon nicht mehr geglaubt, dass es dieses Jahr noch klappen wollte mit der Trächtigkeit oder ein OPHANIEL.

Maravedi, die alte spanische Münze die es in Gold und Silber gab (Fuchs kann Schimmel werden ;-), Mirar, der Traumweber aus einem Roman. Masurenfee, weil wir gerne einen echten Trakehner-Namen für diese Wunschstute haben wollten. Maracana entstand in der Begeisterung über den Weltmeistertitel der Deutschen Fußballjungs. Masurenglück wurde gemeinsam mit den Patentanten Barbara und Christine, aka Besitzer von Maracana (Engel) entschieden.

Im Nächsten Jahr wird es eine MASURENNACHT oder ein MIRACHAR.

Vor einigen Jahren haben wir zur Namensfindung mit unserer guten Bekannten Marlise Dobberthien diskutiert. Sie orientierte sich jedes Jahr an den von der UN vergebenen Mottos der internationalen Jahre. So hatten in einem Jahr alle Nachkommen einen Bezug zu Mineralien und in einem anderen zur Raumfahrt.

Ich lese viel. Unterhaltsames, gerne auch Fantasy. In einer Reihe in diesem Jahr kam Bolobog vor – Belobog, die slawische Gottheit des Lichts und der Sonne. Weitere bakannte Namen für ihn sind Bieleboh (das slawische Wort biely bezeichnet die Farbe Weiß) oder BELUN. In weißrussischen Sagen ist Belun ein alter Mann mit langem weißem Bart, weißer Kleidung und Spazierstock. Er erscheint nur am Tage, um Wanderer, die sich im dunklen Wald verlaufen haben, auf den Weg zurückzuführen. Ein weißrussisches Sprichwort sagt: „Es ist dunkel im Wald ohne Belun“.

Ach, wenn wir schon einen Gott haben, dann bleiben wir doch bei mystischen Wesen! MIRACHAR – Der Engel des Frühlings, dürfte zum Geburtstag im Mai passen.

Last but not least: OPHANIEL Hüter des Mondes und seiner mystischen Kräfte. Wobei wir hier eigentlich sicher sind, dass wir den männlichen Namen nicht brauchen werden. Es heißt ja immer „die Jungs schwimmen schneller, die Mädels leben länger“ und Blümchen hat definitiv erst drei Tage nach Besamung ovuliert. Wir träumen also vom Oka-Träumchen!