Der letztes Jahr im Dezember ausgesuchte und für März avisierte Sattel kam leider erst im April, damit aber pünktlich zum ersten Geländetraining in Oberbieber. Die ersten Sprünge nach zwei Jahren Pause. Ich freute mich auf ein entspannten Wiedereinstieg in etwas Sport.
Angekommen in Oberbieber durfte ich feststellen, dass ich mich von meiner Vorstellung von einem „chilligen Vormittag über ein paar kleinen Baumstämmen“ verabschieden durfte. 🙂 Wir begannen mit Tiefsprung und Billard, es ging weiter durchs Wasser (wie entspannend) über drei schräge dicke Stämme (Distanz und Kombi), Häuschen, Rampe, Trakehner Graben….. – Alles nix Wildes, aber doch mit meiner etwas übermotivierten Fee ein anstrengendes Programm.
Am zweiten Tag war sie etwas irre… Ihr Mr. Hyde-Part hat den Platz eingenommen. Auf das Reiten der Kombinationen habe ich dann tatsächlich verzichtet, denn da wäre ich ganz sicher nicht unbeschadet raus gekommen. Vor dem Billard geruhten zwei Enten in einer Pfütze zu baden. Nicht einmal gelang es mir eine gute Distanz zum Billard zu reiten, denn immer glotzte sie auf die Enten. Rumpeldipumpel rauf und wieder runter. Und dann jedes Mal Krawallsprünge beim Tiefsprung… – spätestens da wusste ich, dass der neue Sattel jeden Euro wert war!! Wie wundervoll ist denn das, wenn die Beine in voller Länge Platz haben? Und wie stabil kann man denn dann die Landungen nach den Krawalldingern sitzen? Ein völig neues Reitgefühl und ein echter Traum 🙂 Sollten gar Tiefsprünge und Simone noch Freunde werden können?
In Summe waren die beiden Tage dennoch ein Riesenspaß!! Andreas Schmitt ein fördernder und fordernder Trainer und das Training war eine Reise wert. Und ja….. ganz kann sich der Züchter wohl auch nicht davon frei machen, wenn nach der Abstammung des edlen Rosses gefragt wird, weil „die wirklich ein tolles Pferd ist“. Prägnanter kam das Ganze dann als Dämpfer in der Nachbesprechung „Naja, das Pferd ist gut!“ 🙂 …
Trotzdem waren wir gut vorbereitet für das Turnier am kommenden Wochenende. Ein erstes E-Gelände sollte es werden. Und da hatte ich dann den Dr. Jekyll ausgeladen. Ein Glöckchen beim Abreiten, Gelassen von den Ohren bis zur Schweifspitze drehte sie ihre Runden.
Schließlich ging es als 10. auf den Kurs und es klappte wirklich super 🙂 Als dann die Wertnote 6,8 hieß, dachte ich noch, dass ich es vom Gefühl her nicht soooo schlecht fand, o.k. was hakelige Line zu 6 und ein bisschen groß an 13, aber sonst? – Sei es drum, wir hatten Spaß, ab zum Anhänger, Zöpfe raus, Leckerli rein, Pferd in Anhänger. Da hallte es dann aus der Fotografen-Ecke: „Meint ihr nicht, ihr wärt was voreilig?!“ — Nee, mit 6,8 sind wir nicht mehr mit drin. … Waren wir dann doch. Einen achten Platz und eine Salatschleife durften wir mit nach Hause nehmen. – So konnte es weitergehen! #imbuschindierente