Türchen 1 – Unverhofft kommt oft!

Traditionell starten wir heute in unseren Adventskalender, jeden Tag gibt es eine Geschichte von uns und unseren Pferden – der jüngste Nachwuchs dabei am meisten im Fokus.

Unverhofft kommt oft! – Blödes Virus!

Ja so ist es wohl. Wer hätte sich im letzten Jahr ein solches Corona-Szenario ausdenken können? Und so fiel unser sportliches Jahr komplett ist Wasser, denn wenn man nicht zum Training fahren darf – und darauf sind wir angewiesen – kann man auch daheim bleiben.

Trotzdem war es ein turbulentes Jahr, dessen Ereignisse sich noch mehr rund um den Stall konzentrierten, als es in anderen Jahren der Fall war. Wir mussten feststellen, dass uns die Einschränkungen des ersten Lock-Downs nicht wirklich trafen, denn wir wohnen wunderbar im Grünen, haben beide systemrelevante Jobs, fahren von jeher eigentlich nicht in den Urlaub und unsere Freizeit war wie immer bestimmt durch unsere Vierbeiner, durch unsere in Freundschaft verbundenen Nachbarn und durch andere Pferdemenschen. Sich ausschließlich auf dem eigenen Grundstück zu bewegen fällt bei über 40.000 Quadratmeter auch nicht wirklich schwer.

Unverhofft kommt oft! – Eine neue Freundin für Uli!

Zwei ungeplante Neuzugänge gab es dieses Jahr. Wir fangen hinten an: Eigentlich wollten wir nicht zwingend wieder einen zweiten Hund, aber Ende Juli entdeckte ich bei Facebook das Bild von Ylvi, einem rumänischen Straßenmädchen, die bei Martina auf Pflegestelle war. Martina brachte uns damals Eric. Ich hab dann mal angefragt und dem Göttergatten vom Hündchen berichtet. Es wurden Fotos ausgetauscht, Martina hat sich gefreut und ein „Reserviert“ Schild ans Hündchen gehängt. Es folgte ein Treffen „Kennenlernen von Uli und Ylvi“ – Fazit: Uli schwer verliebt, wir auch – Ylvi durfte einziehen! Seit September gibt es also wieder einen zweiten Hund in Wahn.

Und seither dürfen wir beobachten, wie aus dem ängstlichen, schüchternen und vorsichtigen Mädchen eine echte Prinzessin mit Diven-Allüren wird. Morgens wird das Frühstück jetzt auch schon mal mit einem „Wuff“ geordert und abends wird die Öffnung des Schlafzimmers gefordert, damit die Dame sich beizeiten bequem betten kann. Kommandos werden gerne mal nach Notwendigkeit ausgelegt und wenn nachmittags der kleine Hunger kommt, dann schaut man gerne mal in der Nachbarschaft vorbei 🙂 – Sie ist ein echter Filou! Und auch wenn wir dachten, Uli wäre auch als Einzelprinz ganz zufrieden zeigt sich doch, dass er froh ist, wieder einen Side-Kick zu haben.

Unverhofft kommt oft! – Oksana macht eben doch was sie will!

Oksana war von jeher sehr rund.- Böse Zungen könnten gar behaupten sie wäre fett. Es sei ihr gegönnt. Ende März stellten wir bei Oksana ein leichtes Anschwellen des Euters fest und schenkten der ganzen Geschichte nicht wirklich Aufmerksamkeit. Hormonelle Schwankungen oder was auch immer könnten da bei unserer 28-jährigen Omi ihr Werk getan haben. Schließlich wurde sie ja noch immer pünktlich alle 21 Tage rossig. Als dann Ende März ein „wirkliches“ Euter draus wurde haben wir mal schwer geschluckt! Es konnte ja wohl also nicht sein dass…

Es konnte doch! Denn das Euter wuchs und bei intensiver Betrachtung bewegte sich der „Wohlstandsbauch“ auch. Es war ein Schock! Vater BEL ANIMO machte also seine blutjunge Mutter BELLE FRANCAISE zu einer sehr jungen Oma! Gäbe es das, könnte man ’ne RTL2-Story für Pferde draus drehen 😉 : „Gestatten? – Firma Huddel und Brassel, bei uns geht es rund!“

Nun war es so und es hieß die Bedingungen so ideal wie möglich zu schaffen. Oksana lebt aufgrund ihrer Arthrose schon seit sechs Jahren im Laufstall und braucht diese konstante Bewegung auch für ihr Wohlbefinden, nun erhielt sie ihr ganz eigenes Reich, ein Einzimmerappartement mit großzügiger Terrasse, sprich: 6x4m Unterstand und davor 8 x 6 Meter Sandpaddock. Der unterstand bekam Türen und eine dicke Einstreu, es wurden fliegend über den Reitplatz Strom- und LAN-Kabel gezogen und flugs eine Kamera-Überwachung installiert. Am Futter wurde noch geschraubt, was geschraubt werden konnte, Fohlennotfall-Pakete lagen parat und wir arbeiteten schon an Plan B, nämlich das Fohlen, sollte es auf schief angehen, BabyBelle mit unter zu schieben… Wir hatten ein paar schlaflose Nächte und dann zeigte uns Oksana eben, was einen Profi ausmacht: Nach Ostern sank der PH innerhalb von vier Tagen von 7 auf 6,2 und am 17. April schenkte Oksana nach einer schnellen und unkomplizierten Geburt um 3:00 Uhr morgens ihrem 13. Fohlen das Leben. Und zu OMAEL geht es morgen weiter …

3 thoughts on “Türchen 1 – Unverhofft kommt oft!”

  1. Vielen Dank! Heute Morgen hab ich schon auf das obligatorische Kalendertürchen gewartet! Ganz traditionell und besonders in Corona-Zeiten erwärmt es das Herz.

  2. Ich brauche keinen Adventskalender mitbSchoko oder Schnickschnack, aber diesen hier möchte ich nicht missen! Danke dass wir an diesen Türchen teilhaben dürfen! Liebe Grüße, Ute

  3. Ist denn schon wieder Weihnachten? 🙂 Schön, dass es wieder los geht – mit schönen Pferdegeschichten in der kalten Jahreszeit. Da wird mir gleich warm um’s Herz.

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