Türchen 5 – Landesstutenschau – Logistische Höchstleistungen und qualmende Socken

Wir haben das Thema in den ersten Türchen schon immer am Rande gestreift: Der Trakehner Zuchtbezirk Rheinland hatte am 25. August zu seiner achten Trakehner Landesstutenschau ins Pferdezentrum Schloss Wickrath geladen. Neben den Altersklassen und der gewohnten Halbblutklasse gab es erstmalig auch eine Klasse für Springbetonte Stuten und eine Klasse für Sportstuten. Eingebettet ins Programm war on Top auch das Fohlenchampionat.

Die Springklasse wurde erstmalig ausgeschrieben und wir haben uns schon irgendwie auch an der Ehre gefasst gefühlt unsere Pferde zu zeigen. Wenn ein solches Forum geboten wird, dann muss man es eben auch bestücken! In der Planung waren wir ganz entspannt, angedacht war, Glück und eine weitere daheim einzuflechten, den Rest vor Ort, da vermeintlich genügend Zeit dazwischen lag.

Soviel zum Plan! Die Aussage, „Ankommen, erste Klasse laufen und danach trinken wir erst mal in Ruhe einen Kaffee und essen ein Brötchen“ bekamen wir im Laufe des Tages das ein oder andere Mal mit einer guten Portion Sarkasmus aufs Brot geschmiert. Und Gott sei Dank hatten wir vom 24. auf den 25. senile Bettflucht und haben den frühen Morgen schon mit einflechten verbracht…..

36 Grad und es wird noch heißer… Weiße T-Shirts zum Wechseln ins Auto, lange Hose, kurze Hose (für Zwischendurch –hahaha), Deo, Getränke und was man sonst so braucht, Einflechtgummis, einen Lappen, Schweifspray, Babyöl, Schere, Kamm, Bürsten, sicherheitshalber noch nen Lappen und weil wir grad dabei sind ruhig noch einen, weil Lappen kann man ja immer gebrauchen….

So fuhren in der Frühe los: Anhänger 1 mit Glück und Fee, Anhänger 2 mit BabyBelle und Prinzessin, Anhänger 3 mit Flieger zur Qualifikation für den Freispringcup und Anhänger 4 mit Blümchen und Franzi.

Aufgrund der leichten Verzögerung durch Prinzessins Verweigerung des Einstiegs kamen wir knapp vor 9:00 Uhr an, der Startzeit von Glücks Altersklasse.

Und so eilten wir das erste Mal an diesem Tag die Strecke zwischen Stallung und Dreieck. Nun hätte Zeit sein sollen, für 10:00 Uhr waren die 4-5 jährigen angesetzt, erst im Anschluss daran die 6 bis 9-jährigen, also die Klasse in der dann Franzi, Blümchen und Fee starten sollten.

Raus aus der langen schwarzen Buxe, rein in die Kurze und jetzt erstmal in aller Ruhe Sachen sortieren und einen Kaffee trinken…. „Bitte bereithalten für die Klasse 6-9jährige“ – Hä??!! „Es wird alles vorgezogen.“ – Kein Kaffee, kein Brötchen!

Für rein in die lange Hose reichte es dann mehrere Stunden nicht mehr, es war ein einziges Hin- und Her-Rennen zwischen Stall, Vorbereitung und Ring. Schrittrunden am Ende der Klasse. – Alle Mann waren eingebunden.-  Kein Kaffee, kein Brötchen!

Warten auf den Endring der 6-9-jährigen Klasse

Es folgte (im 2. weißen Polo-Shirt des Tages, denn das erste war schon durch) die Freispringklasse, Glück, Franzi, Blümchen und Fee starteten – BabyBelle haben wir ob ihrer kleinen Satanstochter und der Tatsache, dass unsere komplette Stutenriege sowieso schon konstant miteinander „kommunizierte“ gestrichen. Flieger qualifizierte sich im Anschluss für Neumünster. 20 Hände flogen rund um die Pferde zum fertigmachen, rausbringen, wegbringen… – Als die Klasse dann zu Ende war eine erste leichte Lahmheit beim Menschen zu erkennen … Kein Kaffee, kein Brötchen!

Hier exemplarisch Blümchen am Sprung

>>> Kleiner Exkurs am Rande:  Das Richtergremium wollte gerne schon mal draußen die Rangierung machen, während wir drinnen noch mit Flieger zur Quali zeigen sollten. Das „Liebe Leute ich mache ja jeden Quatsch mit Euch mit, aber mit der Omnipräsenz klappt es bei mir bislang noch nicht. Ich kann nicht gleichzeitig draußen die Stute führen und hier drin den Wallach springen lassen!“ wurde dann tatsächlich als einschränkenden Faktor wahrgenommen. Man solle sich aber dennoch beeilen rüber zu kommen – Neee, is klar ….

Flasche Wasser geext und ab ging es zur Klasse der 10-14-jährigen in der BabyBelle starte und dann gab es endlich!! ein Kaffee und ein Brötchen für allemann!

Nach kurzer Ruhephase – und mit drittem weißen Polo-Shirt des Tages und nun deutlich erkennbarer Lahmheit beim Menschen  – die Halbblutklasse mit Fee und Franzi ,  in der Franzi den 1b-Preis erhielt Es folgte das Fohlenchampionat und last but not least der Endring mit den besten Stuten, an dem Glück als 1a der Springklasse ebenfalls teilnehmen durfte.

Mit Laufen hatte das, was der Mensch zu diesem Zeitpunkt neben ihr tat, nur noch wenig zu tun. Liebe Freunde, Zeit zu erkennen: „Der Lack ist ab! Komplett!“ Aufmunternde Worte aus dem Publikum à la, „Na Simone, jetzt aber nochmal eine große Runde im Trab“ oder „Mit der Ankaufsuntersuchung gibt das keinen mehr“ trugen zur fröhlichen Stimmung bei. Wer den Schaden hat….

Das ganze Geraffel dann wieder eingepackt, Pferde verladen, 130 km gen Heimat und dann, die müden Knochen auf der heimischen Terasse entspannt, ein wohlverdientes kühles Kölsch genossen und endlich auch den Stolz auf die Truppe zugelassen. Einmal 1a, einmal 1b, Flieger qualifiziert für Neumünster, sehr gute Auftritte von allen vor allem am Sprung – Es war ein toller Tag!

Und auch wenn am nächsten Morgen und noch für weiter Tage alle Knochen weh taten, das machen wir jederzeit wieder 🙂

Der Morgen danach: Weideidylle bei den Damen

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