Am Dienstag den 19. Mai wirbelte unsere Fee erstmal alles gründlich durcheinander! Als wir morgens zum Füttern in den Stall kamen, guckten uns aus der Box zwei Köpfe entgegen. Nach 312 Tagen!!! Deutlich zu früh.
Aber ganz offenbar waren die beiden Ladies der Meinung, sie „hätten fertig“ und sie hatten Recht, denn an der kleinen Maracanã war alles drum und dran wie es sein sollte.
Ganz ihrem Namen nach, nämlich weltmeisterlich, entwickelt sie sich und Mama Fee ist eine ganz ganz tollte Mutter.
Maracanã, einen Tag alt:
Maracanã, zwei Tage alt:
Maracanã, drei Tage alt:
Nachdem die erste Aufregung um unsere „Miss 312“ verflogen war, rückte die Stutenleistungsprüfung von Blümchen wieder in den Fokus. Mirar, der ursprünglich ebenfalls mitfahren sollte, um eine Remontenprüfung zu absolvieren, musste leider wegen einer kleinen Weideverletzung zu Hause bleiben. Nix, was nicht schon wieder gut wäre, aber ihm eben in der letzten Woche ein paar Tage geklaut hat.
Blümchen stieg also am Samstag Morgen um sechs Uhr in der Früh alleine in den Anhänger um auf große Fahrt zu gehen, die sie brav meisterte wie eine „Alte“. Nach gut 120 Kilometer stieg unsere Dame völlig gechilled aus, bezog die Gastbox, als wäre das das Normalste auf der Welt und mümmelte – unbeeindruckt vom Trubel, Gewieher und zum Teil auch Gekeife um sie herum – an ihrem Heu.
Als zehntes Pferd durfte sie zum Freispringen. Eine halbe Stunde vorher nahmen wir sie aus der Box und haben sie im Schritt warmgeführt, dann ging es ab in die Halle. Sie absolvierte die Aufgabe super, bestätigte ihren Status der Musterschülerin der letzten Wochen. Rein in die Reihe, aufmerksam hindurch, locker zu ihrer Betreueuerin Annika getrabt, stehen geblieben und Leckerli abgeholt.
Nach vier mal Reihe hieß es „Danke, das reicht.“
Der Nachmittag zog sich hin, wir waren erstes Pferd der sechsten Abteilung, geritten wurde die RP1. Abreiten war draußen auf dem großen Platz, auch hier benahm sich sich mustergültig. In der Prüfung machte sie unter ihrem Reiter Torsten Klüsener ein schönes und harmonisches Bild, klar im Takt, schön in Tempo und Anlehnung, lediglich auf der rechten Hand gruselte es sie arg vor dem schwarzen Kasten der knisterte und sie unvermittelt anschrieh 😉
Die Fremdreiterin, dann in der vorteilhaften Situation, keine Aufgabe reiten zu müssen, nahm sich Zeit für drei Volten in der Grusel-Ecke und auch schon ging es rund. Und sie trabte…und trabte …und trabte….bis der Richter rief, „bitte mal Galopp entwickeln“ 🙂
Auch das klappte prima und beim letzten Durchparieren warf Blümchen dann auch den Erschöpfungsanker – Akku leer!!
Am späten Nachmittag waren alle 18 Stuten mit ihrer Prüfung durch und die Ergebnisse wurden berechnet und mitgeteilt. Man versammelte sich in der Halle. Mathias Werner sprach ein paar einleitende Worte zur Prüfung, dass man nicht rangieren würde sondern nur die Siegerin zunächst nennen würde und die anderen angliederte der Reienfolge nach. Wir rechneteten also mit Nennung als 11. Pferd… Als er dann begann mit: „Hier und heute deutliche Siegerin mit einer Note von 8,30: SF Oka-Blümchen aus der Zucht und im Besitz von Frank Schönbeck“, hat es uns den Boden weggezogen!!!
„Besonders hervortretend als noch nicht einmal dreijährige Stute, denn das wird sie erst jetzt im Juni, hat sich vor allem durch die Rittigkeit mit 8,50 der Richter sowie auch der Freimdreiterin und dem Freispringen mit 9,0 sehr gut gezeigt.“
Und so lesen sich die Noten im Einzelnen: Springen: 9,0 / Rittigkeit Richter: 8,5 / Rittigkeit Fremdreiter 8,5 / Schritt: 7,5 / Trab: 8,0 / Galopp: 7,5
Das war ein unglaublich toller Erfolg und eine Bestätigung dessen, was wir hier so tun und denken! Man kann Pferde artgerecht halten und auch „kindgerecht“ an die Aufgaben heran führen um ihnen den Spaß zu erhalten und trotzdem Erfolg haben! Und vielleicht muss es auch gar nicht „trotzdem“ heißen, sondern „gerade deshalb“ 😉
Ferner gilt dem Zuchtbezirk Hessen hier ein großes Lob! Nicht nur für eine toll organisierte Veranstaltung in absolut entspannter Atmosphäre und genügend Zeit für jedes Pferd, sondern auch für eine Notengebung, die keinen „politischen Einflüssen“ unterlag, denn andernfalls, hätte Blümchen als aus dem Rheinland zugereiste sicher keine Chance gehabt. Hier fahren wir gerne wieder hin!
Hier sind einige Eindrücke von unserem Streber-Blümeli, dass nun ersteinmal ein wenig Wellness und Pause hat, bis es in zwei Wochen an gleicher Stelle „Zentrale Stuteneintragung“ heißt!