Am 18.05.2012 wurde Mirar, unser Schmali, geboren. Mirage brachte drei Fohlen bei uns und irgendwie waren alle mit Aufregung verbunden: War es bei Maravedi eine wirklich schwere Geburt und bei Fee ein blöder Infekt mit irgendeinem Keim, der zu so schlimmen Durchfall führte, dass wir Angst hatten sie zu verlieren, so hatte Schmali nach gut vier Wochen einen Abszess am Nabel – Dinge, die die Welt nicht braucht!!
Gott sei Dank war nicht der Nabel selber betroffen, sondern nur die den Nabel umgebende Haut, aber trotzdem: Aufregung!! Der Anruf in einer nahegelegenen Pferdeklinik ergab „sofort OP“… Wir haben hin und her überlegt, Klinik mit OP ja oder nein, zu Hause versuchen mit allen Risiken – es war ganz furchtbar! Denn ganz weg davon, dass der Spaß sicherlich rund drei tausend Euro gekostet hätte, wären weitere Gefahren hinzu gekommen. Fremde Keime aus der Klinik als nicht nur als Ansteckungsgefahr für Schmali und seine Mutter sondern auch für die frisch geborene Oka-Blümchen oder für die gerade wieder tragende Belle.Dazu kam, dass Schmalis Befinden nicht einen einzigen Tag beeinträchtigt war und ein gewisser Ärger, dass der Arzt der Klinik bereits am Telefon die „Diagnose“ einer zwingenden OP stellte. Wir unterdrückten die erste Kurzschlussreaktion, die Klinik lautete, und entschieden uns für weitergehende Diagnostik. Ein spezielles Ultraschall war von Nöten, eine Praxis aus Köln konnte dienen und es gab Entwarnung: Nabel nicht betroffen.
Aber wir hatten trotzdem genug zu tun. Viermal täglich spülten wir den Nabel mit Wasserstoff und Jodlösung. Fast drei Wochen bekam Schmali Antibiotikum. Und in all dieser Zeit war das Kerlchen ein Musterschüler, zuletzt stand er nicht mal mehr auf, wenn wir morgens kamen. Auf der Seite liegend ließ er uns waschen und spülen. Er ist ebenso wie sein mütterlicher Bruder Maravedi ein Kuschelfohlen mit unerschrockenem Nervenkostüm.
Im Gegensatz zu Turbo wächst er im Gesamten gleichmäßiger und ist deshalb auch bewegungstechnisch nicht solchen Schwankungen unterworfen wie sein Aufzuchtskumpan. Wie auch seine Geschwister hat er die Langbeinigkeit und Elastizität seiner Mutter geerbt,
Phlox konnte unserer Meinung nach den Rahmen und auch die Bewegung übers „Knie“ verbessern. Als zweiter Reservesieger stand Mirar im Fohlenchampionat in Sankt Wendel und wurde von Manfred Lessenich als bestens entwickeltes Fohlen in herausragender Aufzuchts- und Pflegekondition und ungeheurer Sportlichkeit beschrieben.
Größentechnisch schenkt er seinem Kumpel Turbo nicht viel, auch Schmali ist aktuell gut 1,40 m groß und soll laut Zigeunermaß ~ 1,70 m groß werden. Er ist ganz korrekt, wenn auch etwas leichter im Fundament, bei guten großen Hufen mit gerader Stellung.
Mirar verbindet als Enkel des Waitaki und des Sarafan die besten Springgene der Population, weiß sich aber auch sehr gut zu bewegen. Er ist immer locker, besonders gut sind Schritt und Galopp – Er ist ein Fohlen, das mit seiner Art sich zu bewegen, den Wunsch weckt schon jetzt den Sattel holen zu können. Wenn diese Galoppade so bleibt, wird sie irgendwann ein Hochgenuss beim Reiten sein!
Sein Vater Phlox hat dieses Jahr siebenjährig den ersten M*-Sieg und M**-Platzierungen. Wir sehen in Schmali die Ideal-Kombi aus seinen Elternteilen. Zwar fehlt ihm das absolute arabische Knutschgesicht seines älteren Bruders, denn er gehört wohl mehr zur Sorte die in ihren Kopf herein wachsen müssen, aber er entwickelt sich ganz toll und vielversprechend. Erwachsen wird er sicher ein hochnobles und sportlich elegantes Modell verkörpern!