Türchen 7 – Belle Francaise – Die vielseitige Zauberfranzi

Nachdem sich der Gedanke, dass Flieger gegebenenfalls Franks neues Reitpferd werden könnte mit Verkauf erledigt hatte, musste er sich wohl oder übel mit einer der zur Verfügung stehenden Damen „begnügen“. Glück war noch kein Thema, BabyBelle und Blümchen wieder tragend, Geräte-Fee war komplett aus der Diskussion – kurz: Es blieb also nur Franzi – ihr soll heute dieses etwas kürzere Türchen gehören.

Nach so langer Reitabstinenz war es schon eine Überwindung sich wieder aufs Pferd zu setzen, noch dazu auf ein relativ junges. Hinzu kommt, dass es sich ja bei Franzi um einen der sagenumwobenen, hochgradig gefährlichen Halbblüter handelt…

Eine Freundin, die sich Franzi nun seit dem Sommer mit Frank reittechnisch teilt und die sportliche Nutzung Richtung Gelände und Parcours ein bisschen vorantreibt, formulierte es beim ersten Ausprobieren treffend: „Ja schön! Da setzt Du Dich drauf und meinst Du könntest reiten!“ 🙂

Und so klappte das mit Frank und Franzi auch nah kurzer Zeit ganz wunderbar und Team FF konnte auch die erste Runde ausreiten. Und so verhalf unsere sitzbequeme und kooperative sechsjährige Franzi Frank zu wieder neu entdecktem Reitgenuss und Freude am Sport.

Wenn man das so überdenkt, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass es eben der etwas weniger schwungvolle Trab ist, der hier für den entsprechenden Komfort sorgt und dann dem rückengeschädigten Herrn in den Besten Jahren – man will ja nicht sagen „dä aahle Büggel 😉 – die Chance auf reiterliche Weiterentwicklung ermöglicht. Eine Erinnerung daran, dass standardisierte Maßstäbe in der Bewertung eben auch immer nur einen Blickwinkel widerspiegeln. Franzis 7er Trab vermittelt dem Reiter nämlich einen 12er Komfort ;-).

Bei aller Kooperationsbereitschaft weiß die liebe Franzi aber auch genau was sie möchte und was sie nicht möchte und verlangt ihrem Reiter eine gewisse Sensibilität im Umgang ab, sonst wird aus dem Sofa auch schnell mal ein Schleudersitz. Ein laut ihrer Interpretation unangemessen unwirsches Bein kann je nach Tagesform auch dazu führen, dass der Reiter eine Bodenprobe nimmt. – Auch das durfte Frank diesen Sommer erfahren. 🙂

Sportlich ging es – wenn auch mal wieder viel zu spät in der Saison – ebenfalls weiter. Sie war einmal mit zum Turnier in Aachen, erreichte einen zweiten Platz in einer Reitpferdeeignung, drehte eine erste gute Runde im A-Springen und machte ebenfalls erste Erfahrungen in Geländetrainings, wo sie sich ehrgeizig und vermögend zeigte.

Besonders beeindruckend war es, als wir einmal auf dem Rodderberg lange Strecke unterm Reiter galoppieren konnten und Franzi den Warp-Antrieb für sich entdeckte. Da konnte man doch die angloarabischen auf Rennen spezialisierten Vorfahren erahnen. Eine solche Beschleunigung konnten wir bislang nur auf der Weide beobachten, wenn sie Lust hatte das Feld von hinten aufzurollen – im Sommer hatten wir es das erste Mal unterm Reiter.

Richtung Turnier und Busch ist im nächsten Jahr in jedem Falle mehr geplant, aber es zeigt sich einfach immer wieder, dass dem Tag trotz allen Engagements nicht mehr als 24 Stunden abzuringen sind und berufliche Anforderungen die Freizeitaktivitäten limitieren. Aber die sportliche Bestätigung der vergebenen Exterieur-Benotung zur Erreichung des tatsächlichen Prämienstatus‘ steht noch aus und das möchten wir in jedem Falle noch abschließen.

Der Einsatz als Zuchtstute ist erst in zwei oder drei Jahren wieder geplant, erstmal wollen wir jetzt ein wenig die Freude an ihr als Reitpferd genießen. 🙂