Heute gibt es wie versprochen den kompletten Neumünster-Bericht.
Morgen dann – wie gewohnt am Nikolaustag – eine kleine Fragerunde mit Gewinnspiel und Türchen 7 wird ein paar Rückblicke in die letzten 12 Wochen geben, bevor wir zurück zur Normalität kommen und uns dem züchterischen Jahresrückblick zuwenden.
Zum Pflaster am Donnerstag hatten wir geschrieben und tatsächlich war dieser Tag der unaufgeregteste. Wir fanden es o.k., hatten aber nicht wirklich eine Meinung. Viele fanden, dass er es gut gemacht hat.
Es kam der Freitagmorgen und die Nerven lagen blank. Bereits beim Anblick der leeren Halle mit Freispringgasse flossen das erste Mal die Tränen. Ich kann nix dafür – der fallende Mutterstamm hat nah am Wasser gebaut. 🙂 Mit jeder Ansprache durch Freunde und Bekannte wurde es schlimmer – dem letzten, der fragte, wie es denn so ginge, dem hätte ich am liebsten den Hals umgedreht. Kurz – ziemlich nervös, ziemlich fix und foxi.
Dann kam sein Auftritt. Wir standen genau parallel zum Oxer und ich war so paralysiert, dass ich nicht einmal das Klatschen des Publikums wahrnahm. Frank war tapferer, er filmte und konnte sich auch viel besser zusammenreißen. Männer eben 🙂
Belun machte einen mega Job und es haben sich einfach so unfassbar viele Meschen mit uns gefreut, das war irre! Ab diesem Moment hatte Belun Fan-Kurven. Mehrere! Nicht nur eine!
Hoch die Hände, Wochenende!
Ein wahrlich guter Start ins Wochenende! Und wirklich Grund zur Freude, die Gabriel im Hintergrund auch zum Ausdruck brachte. Great Job! Wir wähnten uns positiv in Richtung Körung unterwegs.
Samstag – Das Freilaufen
Er kam rein und chillte so ein bisschen sein Leben… 🙂 So ein ganz klein bisschen mehr Dampf hätten wir uns schon gewünscht. Klar, dass Traben nicht seine Paradedisziplin ist, aber vielleicht so ein bisschen mehr dann doch? – Anstelle in aller Ruhe mal am Boden die hippologische Männerzeitung zu lesen. Ich wollte auf ihn schießen.. 🙂
Aber er galoppierte wirklich gut, wechselte immer lässig durch den Körper springend auf die richtige Hand und zeigte auf dem Ring seinen super Schritt. Runde um Runde! Achtete auf Gabriel – überzeugte mit super Interieur. Aber wir hatten irgendwie keine Meinung mehr. War es gut? War es zu wenig? Hatte es für die Körung gereicht?
Alle kamen mit „hat er gut gemacht!“ und „überzeugende Vorstellung“, aber wir waren dennoch verunsichert…. Schön wäre es gewesen, wenn man nach dem Schrittring schon gewusst hätte, ob gekört oder nicht gekört, aber NEIN! da mussten wir ja noch bis zum Ring am Nachmittag warten…. – unnötig irgendwie… Wir haben uns dann mal auf gut Glück umgezogen – im Falle des Falles wollten wir ja auch nicht total abgerissen da im Fokus stehen.
Dass wir bei der späteren Verkündung des Ergebnisses zumindest ein wenig die Fassung halten konnten, war Dr. Karp zu verdanken, der meinte „na, da bleiben sie mal ganz ruhig“ sowie Florentine Büttner die meinte “ der Platz ist gut, da bekomme ich die Emotionen für Insta gut eingefangen“. Insofern hatten wir eine gute halbe Stunde Zeit durch den Bauch in Richtung Urteil zu atmen.
Als es dann hieß gekört und Wiedervorstellung für Prämie da gab es dann irgendwie kein Halen mehr! Und die Lautstärke auf den Publikumsrängen war der nächste Kick – Mein Gott, wieviel sich da gemeinsam mit uns gefreut haben!
Nicht zuletzt wohl auch deswegen, weil man uns mittlerweile kennt! Weil jeder die Geschichte unserer BELLI kennt, den Weg den wir mit Ihr in Richung Sarafan nahmen, das Geschenk einer BABYBELLE, dass sie uns machte und last but not least, dass wir einfach immer tun, was wir denken, dafür einstehen und an unsere Pferde glauben.
Der Rest lief irgendwie im Zeitraffer. Bester Halbblüter, bester Springer, drittteuerstes Pferd der Auktion und das mit Verbleib in Deutschland. Wir freuen uns schon heute auf seine Nachkommen in 2024.
Und an dieser Stelle auch noch einmal an alle, die mit uns gefiebert haben, die Daumen drückten und uns gefeiert haben:
DANKE!!! – IHR WART EBENSO FANTASTISCH WIE BELUN!!!!!!
Wir hatten hier Herzrasen, feuchte Hände und einen Knoten im Magen. Maxi war die geplagt Internet Verbindung.
Wir haben gejubelt und geklatscht.
So ein Wahnsinnserfolg
Herzlichen Glückwunsch! Und dass ihr platt wart kann ich absolut verstehen – ich hoffe ihr habt trotzdem noch ordentlich gefeiert! 😉
Beluns Springen war absolut konkurrenzlos, auf dem Pflaster spurte er wunderschön geradeaus. Dass er im Freilaufen nicht mit den Gängen eines Dressurspezialisten kommen würde war klar. Etwas längere und engagiertere Trabphase wäre noch besser gewesen, aber er zeigte sicheren Takt, Rhythmus, schönen Galopp, saubere Wechsel, ein schon tolles Körpergefühl, und dabei diese Lässigkeit! Sich die Umgebung gründlich anzusehen und gleichzeitig nie seine Aufgabe aus dem Blick zu verlieren, da zeigte er die gleiche Übersicht wie in der Sprunggasse. Er ist multitasking-fähig! Und sowas zuverlässiges und vertrauenswürdiges wünscht sich doch auch der normale Reiter.
Jetzt muss ich nur noch für eines kräftig die Daumen drücken: für viele tolle Fohlen 🙂 🙂