Baby Belle hatte irgendwie keinen so guten Start in 2017, sie laborierte relativ lange noch bis ins Frühjahr hinein an einem hartnäckigen Atemwegsinfekt.
Nachdem fest stand dass Franzi und Fee im nächsten Jahr noch ne Runde durch den Sport drehen sollen fehlte die zweite Zuchtstute, damit Blümchens Fohlen nicht das einzige Pferdekind in Wahn 2018 ist.
Da es für BabyBelle als Leib- und Seelenpferd des „S“ von Trakehner-SF keine wirklich so richtig ehrgeizigen Ziele gibt – es reicht ja auch, wenn sie mich durch die Gegend schuckelt 😉 – fiel die Wahl auf sie. Sie sollte belegt werden, ausgesuchter Vater war Nathan de la Tour AA, ein Parcourspezialist aus Frankreich, dem wir in den nächsten Tagen noch ein Türchen widmen werden und ihn gesondert vorstellen.
Leider spielten und wohl Wetter und auch Allgemeinbefinden nicht in die Karten, BabyBelle nahm leider nicht auf. Also: Auf ein Neues in 2018!
Ein Spielgefährten für Blümchens Nachwuchs haben wir bereits anderweitig organisiert, Anfang des Jahres wird eine tragende Dame als Gast in Wahn einziehen.
Also wurde ab August auch hier wieder geritten. So richtig weit sind wir ja in der Ausbildung noch nicht gekommen, sie hatte Fohlen und dann fiel sie auch irgendwie immer bei dem ganzen Jungvolk was zu irgendwelchen Schauen, Prüfungen, Turnieren sollte hinten runter. Man hat eben nur einen Po, ganz unabhängig von er Anzahl der Pferde 😉 – Und da will ich doch hier eine Anekdote zum Besten geben:
Immer wenn die Ultra-Sanften proklamieren, man möge doch am besten ganz spät anreiten, dann möchte ich gerne auf das Thema „Reitausbildung einer (mehrfachen) Mutterstute“ zu sprechen kommen … – Also ich mag Anreiten auf jeden Fall lieber, wenn sich die Protagonisten noch was leichter beeindrucken lassen… 😉
Um das jetzt nicht falsch rüber zu bringen: BabyBelle macht das vom Grundsatz schon alles sehr prima, aber ihr mütterliches Erbe beschert uns eben auch das russische Panzergen. Mit genügend Kraft und Selbstbewusstsein ausgestattet, ist diese Sorte in der Lage sich ihre Reiteinheit ganz so zu gestalten, wie sie es für angemessen hält und dies kann den Zielen des Reiters durchaus diametral entgegen stehen – nicht immer einfach …. 🙂
Erklärtes Zuchtziel in unserem Hause ist ja Springvermögen und Kraft. Wir wollen richtig „Dampf“ auf dem Hinterbein haben…Dass Babybelle damit gesgnet ist, bewies sie mir dann im Spätsommer… Ich war fertig mit Reiten, Zügel an der Schnalle in einer Hand, blabla mit den „Zuschauern“ – da erschrickt sie sich vor irgendwas (ich weiß bis heute nicht, welches Buschmonster verantwortlich war), springt los, macht einen Buckel und katapultiert sich nach links verdreht in die Luft…. Ich wurde nasskalt und chancenlos erwischt!
In hohem Bogen schmetterte ich vom Pferd und ich bilde mir ein, der damals entstandene Einschlagkrater ist trotz liebevoller Bodenpflege noch heute zu erkennen. Denn es ist ja einfach so, ab einem gewissen Alter fällt man mit der Eleganz und der Geschmeidigkeit eines Sacks Muscheln. Immer! Und man fällt IMMER auf den Rücken. Und man hat IMMER Atemnot. Und man wälzt sich behäbig im Sand rum, wie ein fetter Käfer, bis man wieder aufstehen kann.. Warum nur ist das so?
Besorgt um die eigene Gesundheit bemühte ich mich allerdings noch im freien Fall zumindest BabyBelles Kopf in meine Richtung zu ziehen, um nach Möglichkeit zu vermeiden, dass sie ihren Bocker mit einem fröhlichen Ausschlagen in meine Richtung krönt. Der Versuch wurde mit Erfolg gekront, der Kopf des edlen Rosses blieb bei mir und brauchte sie so aus dem Gleichgewicht, dass sie ihre Eskapade auf dem Vorderfußwurzelgelenk beendete. Sie war ebenfalls geschockt! Man merkte es beim nächsten Aufsteigen, misstrauisch wurde rum gehampelt – wer kann es ihr verdenken, schließlich habe ich sie ja einfach umgeschmissen… 🙂
Wir hatten dann im Übrigen mal wieder ne Reitpause, bis der Chiropraktiker kommen konnte, denn sie hatte sich den Hals mit meiner „Unterstützung“ recht ordentlich verrenkt. – Seitdem hat sie aber zumindest nicht mehr gebockt 😉
Für das nächste Jahr sind Springprüfungen geplant. Wenn wir ihren Sohn tatsächlich für NMS vorstellen, sollte seine Mutter doch bitte idealerweise was auf dem Tanzkärtchen stehen haben. Die Belegung mit Nathan werden wir parallel ab Mai in Angriff nehmen. Mal schauen, was 2018 für la Diva BabyBelle bringt.