Hallo liebe Leser,
ich bin es, Eure BabyBelle – auch in diesem Jahr darf ich wieder das letzte Türchen schreiben. Ich hoffe Ihr hattet Spaß an den letzten 23 Tagen!
Ich habe mich dieses Jahr reiterlich gut weiter entwickelt und bin mit der großen Eimerträgerin sogar schon einen kleinen Parcours gesprungen. – Überhaupt ist die große Eimerträgerin MEIN ganz persönlicher Mensch. Sie hat auch immer Verständnis für meine Befindlichkeits-Störungen. DER Eimerträger ist da kritischer, aber ich glaub ja, dass er bloß eifersüchtig ist. Naja, in jedem Falle war ich ganz gut im Gang, als ich im Juli mal ein bisschen zu laut mit Mattes geflirtet habe… und zack, schon biste schwanger, weil die Streberin aus dem Nachbarstall DAS natürlich nicht auf die Kette bekommen hat! Aber sonst so erwachsen tun… – Naja, auch gut. Ich bin schließlich gerne Mutter!
Die Eimerträger haben das Jahr im Laufschritt erledigt. Mit uns ganzem Jungvolk und dem Anreiten, den neuen Fohlen und ein bisschen Stallrenovierung – Langeweile kam hier nie auf. Unser Auslauf ist was schöner gemacht worden. Wir haben ein großes neues Wasserfass auf die Weide bekommen, weil Fee, das Spieltier das kleine immer zum Füße-baden benutzt hat. Und ihre rotzige Tochter natürlich direkt mit. Wir restlichen durften dann betreten in die dreckige Brühe starren. Ne Bremsenfalle wurde auch montiert – Tolles Ding und wirklich nützlich! Jedenfalls hatten die Eimerträger eben mal wieder Urlaub auf dem „Reiterhof“. Aber wer braucht schon Strand und Meer, wenn er uns hat, oder?
Weil Weihnachten Zeit für Geschenke ist, möchte ich Euch heute eine Zitatsammlung schenken. Sachen, die kluge Pferde-Menschen mal gesagt haben und die mir gut gefallen!
Egon von Neindorf: „Wenn dein Pferd einen Fehler macht, so suche die Ursache bei Dir. Und solltest du sie nicht finden, dann suche gründlicher!“
Nuno Oliveira: „Ich glaube, dass es zwei Arten von Reitern gibt, solche, die ihr Pferd recht geschickt wie ein Werkzeug benutzen, und solche die es lieben und die wollen, dass es alle Eleganz zum Vorschein bringt, die es nur haben kann. Die ersten sind nicht weniger Experten als die letzteren. In Dressurprüfungen mögen sie gar überlegen sein, weil sie nie das Risiko eines Fehlers aufgrund eines Nachgebens der Hand oder zugunsten der Légèreté eingehen. Die letzteren sind immer in Gefahr die verkannten Meister dieser Kunst zu sein. Von der großen Masse der Reiter werden sie nicht verstanden, da diese den Unterschied in den eingesetzten Mitteln nicht erkennen. Nur die letzteren genießen jenes echte Vergnügen, ein Pferd unter dem Sattel zu haben, das ohne Zwang mitarbeitet, wie ein Freund. Man muss in der Leichtheit arbeiten. Alles andere ist die Tötung der unschuldigen Kinder.“
Manuel Jorge de Oliveira: „Reiten ist vielmehr Philosophie, die Intensivierung des Lebens, die Verdichtung der Gefühle und vor allem ist es eines: Lernen geduldig zu sein, und dem Pferd zuzuhören.“
Kurt Albrecht: „Ausbildung darf immer nur Verfeinerung und Vervollkommnung der Natur darstellen. Wird diese Natur auch nur im Geringsten vergewaltigt, verliert sie ihren durch nichts zu ersetzenden Stellenwert. Wer einem so stolzen, herrlichen Geschöpf dieser Schöpfung seinen Adel nimmt, degradiert es – und gleichzeitig sich selbst als Mensch. … Je höher die Anforderungen sind, die an ein Pferd bei seiner Ausbildung gestellt werden, desto höher müssen auch die Anforderungen sein, die der Mensch an sich selbst zu stellen hat. Schon allein die Tatsache, von einem völlig anders gearteten Lebewesen verstanden und respektiert zu werden, vermag einem nicht völlig Gefühlsarmen genügender Dank für jede geistige und körperliche Anstrengung sein.“
Alois Podhaisky: „Das Pferd lehrt den Menschen Selbstbeherrschung, Konsequenz und Einfühlung in Denken und Empfinden eines anderen Lebewesens – es fördert also Eigenschaften, die für unseren Lebensweg außerordentlich wichtig sind. Ein wahrer Jünger der Reitkunst wird darüber hinaus durch den Umgang mit seinem Pferd lernen, dass nur die Liebe zum anderen Lebewesen und das gegenseitige Verstehen das Erreichen von Höchstleistungen ermöglichen.“
Gustav Steinbrecht: „Wer wirklich ein Meister der Reitkunst werden will, muss neben vielen anderen guten Gaben auch über die verfügen, dass ihm schon die Bewältigung von Schwierigkeiten an sich Vergnügen macht und seine Stimmung nicht nur nicht getrübt, sondern dadurch sogar noch gehoben wird“.
James Fillis: „Diejenigen Reiter, die sich irgendwelcher Hilfsmittel bedienen, sind nicht imstande, sich dem Pferd verständlich zu machen, weil sie niemals dahin gelangen zu seiner Intelligenz zu sprechen. Wer Hand und Schenkel durch Instrumente ersetzt, lässt an der Stelle von lebendigen – tote Hilfen treten!“
Antoine de Pluvinel: „Wir sollten besorgt sein, das Pferd nicht zu verdrießen und seine natürliche Anmut zu erhalten, sie gleicht dem Blütenduft der Früchte, der niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist.“
Und ganz zum Schluss Jean–Claude Dysli „Ein Pferd als Freund, ist ein Geschenk, das man sich selber macht!“
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein Frohes Weihnachtsfest und drücke wie jedes Jahr die Daumen für Euch, dass Ihr genauso tolle Vierbeiner habt, wie wir hier welche sind! Und wenn nicht, dass ihr bald welche findet! Denn denkt immer daran: Man kann ohne Pferde leben, es lohnt aber nicht! Und ohne Trakehner lohnt es noch viel weniger!
Frohe Weihnachten, Eure BabyBelle