Prämienfohlen, großes Publikum und ein schönes Sommerfest

Am 28.07. fand unser Fohlentermin in Wahn statt und gut 100 Gäste durften wir zu diesem Event begrüßen. Als Bewertungskommission fungierten Antoon van Osch, Stefan Gebauer und Ute Sander, der geschäftsführende Vorstand wurde durch Peter Heinen vertreten und neue und alte Freunde aus dem ganzen Bundesgebiet waren angereist. Bei nahezu tropischem Klima zeigte sich einmal mehr, dass Fohlenbewertungen Momentaufnahmen sind, denn unsere Fohlen präsentierten sich an diesem Tage bei dem durch die heftigen Regenfälle schweren Boden weit unter ihren Möglichkeiten. Um so schöner, dass es trotzdem für die Prämienpunktzahl von 53 Punkten genügte, aber ein Wehrmutstropfen bleibt vor allem bei Mirar, der seinen überragenden Schritt und seinen lockeren Bergauftrab gar nicht so wirklich zeigen wollte. Lediglich im Galopp kam er annähernd an seine Qualität heran und erhielt hier die Note acht.

Die Veranstaltung haben wir mit einer kleinen Demonstration „Zuchtziel – Rittiges, leistungsbereites und vielseitiges Pferd“ begonnen. Unser 20-jähriger Morgenstern glänzte in einer weiteren Disziplin seiner Laufbahn: Volti-Pferd für die erst vierjährige Hannah. Dem Paar flogen die Herzen zu, Begeisterung bei den Pferdeleuten aufgrund des tollen Interieurs von Morgenstern und Bewunderung bei Jung und Alt für Hannah, die vor einem so großen Publikum zeigen wollte, was sie alles schon gelernt hat. Und wenn Englein reiten, scheint die Sonne – die beiden wischten die Wolken weg und die Fohlen hatten Ihren Auftritt.

Den Anfang machte Belgabad: Dynamisch, kraftvoll und typschön sicherte er sich die Prämienpunktzahl, auch wenn er deutlich mit seiner aktuellen Wachstumsphase und den Bodenverhältnissen zu kämpfen hatte.

 

Allzu schwer zog dann auch der nasse Sand an Mirar, der die Wichtigkeit des Augenblickes nicht recht respektieren wollte – eine lustlose Vorstellung lieferte der kleine Mann, unbeeindruckt vom ganzen Rummel drehte er seine Runden.

 

Mit dem Charme eines richtigen Mädchens verzauberte die kleine Oka-Blümchen und präsentierte sich selbstbewußt und bergauf.

Großes Interesse fand der Heißbrand. Dieser erhitzt ja derzeit die Gemüter bis in den Bundestag, die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner möchte ihn verbieten lassen – Grund: Tierquälerei. Viele Reiter und Tierliebhaber die gar nichts mit der Zucht zu tun haben, folgen der Argumentation einfach nur deshalb, weil sie den Vorgang noch niemals beobachten konnten. Gastfohlen Samson räumte mit den Voruteilen auf. Er bekam unter der Beobachtung aller Besucher seinen Heißbrand und Samson zuchte nicht mit der Wimper. Auch Blümchen, Belgabad und Mirar nahmen es gelassen, Zitat einer Besucherin „Och, das wars schon?! Der hat ja nicht mal gezuckt!“ Im Nachgang wurde noch die Nadel gezeigt, duch die der Chip wandert und ebenso eine Bildergalerie, die „verunglückte“ Chips und ihre Opfer zeigt.

Unsere Gäste erlebten live, was zwei Wissenschaftler unlängst nachgewiesen haben, nämlich dass das Setzen des Schenkelbrandes keineswegs den Tatbestand der Tierquälerei erfüllt, wie von Vertretern der Tierärzteschaft und der Tierschutzverbände behauptet wird. Das geht aus den Untersuchungen von Samuel Schatzmann und Volker Steinkraus hervor. Der Schweizer Professor Schatzmann ist eine anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Schmerzforschung, Steinkraus ist Professor für Dermatologie der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg.

Der Chip kann manipuliert oder aus anderen Gründen unlesbar werden. Außerdem sind die Gefahren durch das Eindringen des Transponders in das Gewebe auf Gesundheit und Reiteignung des Pferdes in keiner Weise abgeklärt. Solche Gefahren bestehen beim Brand nicht.  Aufgrund der neuen Forschungsergebnisse, die den Kritikern des alternativlosen Chippens recht geben, wird Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Juliane Rumpf im Agrarausschuss des Bundesrates den Antrag einbringen, den Brand in Kombination mit der DNA-Analyse als Alternative zum Chip zuzulassen. Das ist laut EU-Gesetzgebung möglich, wird aber bisher von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner abgelehnt. Wenn der Bundesrat dem Antrag folgt, kann der Bundestag das Brennen nicht mehr verbieten. Wir Züchter hoffen!

Nun noch nachfolgend einige Impressionen eines schönen Tages, der mit es auch an Kulinarischem nicht hat mangeln lassen: Kaffee und frisch gebackene Kuchen, Grillwürstchen und selbstgemachte Salate, Kölsch und Aufgesetzter aus Wahner Früchten mit Musik, Lichteffekten und guter Laune ging es bis weit in die Nacht hinein. Uns hat es ganz viel Spaß gemacht: „Sommerfest Wahner Weg 10, 13 & 15“ – Wiederholung ist garantiert!