Hallo, liebes Tagebuch! Ich bin es, Deine BabyBelle, die Dir von gestern berichten will.
Gestern war Sonntag. Ich mag Sonntage! Zwar kommt das Frühstück dann was später als in der Woche, aber was soll‘s. In der Zeit mümmeln meine Kumpels und ich noch was am Heu vom gestrigen Abend – gut, frisch ist anders, aber wir kommen durch!
In jedem Falle sind die Eimerträger sonntags immer recht entspannt. Während wir den Hafer fressen, steht der ein oder andere der Sippe mit ‘ner Tasse von dem braunen Zeugs, was sie unentwegt in sich reinschütten, in der Hand bei uns und schaut uns zu.
Danach geht‘s eigentlich aufs Paddock, wieder Heu essen und vielleicht was mit meinen neuen Holzbauklötzen spielen, aber hey, gestern war ich ganz früh “dran”. Toll, toll, toll – wir machten wieder was! Ich liebe es, was zu machen! Eifrig bin ich auf die große Eimerträgerin zugewackelt. Die kleine Eimerträgerin – ich konnt‘s aus den Augenwinkeln erkennen – hat schon mal die Möhren für mich geschnitten. Prima, vielversprechend, das ließ sich gut an!!
Dann die Fellpflege, Sattel und schließlich Trense auf meinem Kopf – gut, zu letzterem gäbe es noch Angenehmeres, aber es lässt sich mit leben. Wenigstens kommt kurz nach dem Anziehen das erste Möhrenstück. Gekonnt setze ich meinen Augenaufschlag ein und bekomme direkt noch eines. Sehr gut, es versprach ein guter Tag zu werden!
Auf dem Platz angekommen, besteche ich durch all meine Klugheit und meinen Arbeitseifer. “Wie schnell die lernt!” – So ein Quatsch! Naive Menschen! Ich wohne seit über zwei Jahren neben dem Reitplatz, was denken sich diese Eimerträger???!! Dass ich ’ne Lernschwäche habe??!! Aber sollen sie ruhig glauben! Derweil freue ich mich sehr übers positive Möhrenfeedback, welches unaufhörlich in mich reinfließt, immer wenn ich “HAAAAALT” verstanden und befolgt habe.
Dann gab‘s heute was Neues! Nachdem die kleine Eimerträgerin auf mich kletterte, ich ca. 500 Gramm Möhren fürs Stehenbleiben bekam (da versteh einer die Menschen, denn das ist doch nun wirklich nicht anstrengend ….), spulte ich das SCHEEEEERITT-HAAAALT-Programm ab. Dann was Neues!! “TEEEERAB!” – Huch?! Was jetzt, wie?! Mit dem Menschen oben drauf, der offenbar so unkoordiniert mit seinen Beinen ist, dass er sie in diese temporären Hufeisen stecken muss, die da am Sattel baumeln? Aber ich erinnerte mich – ja, das hatte ich bei den Kumpels auch schon mal gesehen. Okay, ich probier‘s! Fühlt sich komisch an… – “FEIIIIIIIN!” – Oh, gut, scheint so gewünscht zu sein!
Außerdem ist ‘FEIIIIIIN’ Hören immer gut, denn darauf folgt normalerweise bald ein ‘SCHEEEEERITT’ und dann ein ‘HAAAALT’ und dann die Möhren!! Leider blieb das aus, dafür gab‘s von oben ein “BRAAAAV”, was sich ja ähnlich wie das Stehenbleib-Kommando anhört, oder? Auf jeden Fall bot es Interpretationsmöglichkeiten. ’Selbst ist die Stute’, dachte ich und kurzerhand bin ich nach innen abgebogen und vor der großen Eimerträgerin stehengeblieben, um meine Möhren zu fordern. Selbstredend mit Erfolg! Danach bin ich nochmal zwei Runden getrabt, dann war Feierabend – alle Eimerträger glücklich, ich um ca. ein Kilo Möhren schwerer – Danach gab‘s noch Extrafutter fürs Arbeiten. (Welche Arbeit? Ich hatte noch nicht ein nasses Härchen – aber wer wäre ich, mich darüber zu beschweren? )
Später dann ein Sonnenbad im Sand, ein gemütliches Nickerchen und dann zum Abendessen. Ich liebe Sonntage, aber das erwähnte ich ja eingangs schon. So kann‘s von mir aus in jedem Falle weitergehen, Du hörst dann nochmal von mir
Tschöööö
Deine BabyBelle