Türchen 8 – Weiter geht es im Alphabet – Die Familie der Maricka, Repräsentant Mirar

Mirar, aka „Schmali“, der Protagonist des Nikolausrätsels, der Mitmacher in allen Lebenslagen, der Schleifensammler. Was hat uns der tolle Kerl dieses Jahr für Spaß gemacht!

Los ging es Anfang des Jahres, wir verabredeten mit Karen Wisser, dass sie reiten wollte / sollte.

Noch bevor wir uns das erste Mal zum Training trafen, war das erste Tunier genannt. –  Hups? Tatsache jetzt?

Erstes Training, Karen nimmt im Sattel Platz, dreht zwei Runden und sagt „Och, der ist aber schön, der ist ja ganz einfach und gar keine Katastrophe.“ – ??? Hä???? Ja, sicher, wir bringen doch keine Katastrophen unters Volk!  Und so ging es dann los zum Trainingsturnier nach Bornheim, der Platz stand voll mit allem was die Hindernisgestaltung so hergab- Wasser, Mauer, Planken, Gatter – dem Schmali war es doch grad egal. Wenn es ein Hindernis war, dann war es zu überwinden. Punkt. Alles gut.

Es folgten die ersten Turniere und somit auch die ersten Schleifen. Kein Turnierbesuch blieb ohne Schleife. Auf A folgte L und fehlte es beim ersten Mal noch was an der Kraft, so wurde schon beim zweiten Start eine Platzierung erreicht. Zwischen all den Turnieren hatte er immer viel Freizeit, viele komplett freien Tage und 24h Weide, wenn das Wetter es zuließ.

Das Trakehner Bundesturnier stand Ende Juli an und wir schielten auf das Springchampionat für die jungen Pferde, nannten Springpferde L und M. Springpferde M fiel aus, es wurde umgenannt A und L sollte er gehen. Karen verletzte sich kurz vorher. Hand in Gips – Nix war es mit reiten. Auf die Schnelle wurde ein Ersatzreiter gesucht, Maja Kozian-Fleck sprang ein, saß Donnerstag das erste Mal drauf, Freitag und Samstag war sie zweimal Springpferde A und einmal Springpferde L platziert. Ein echter Schmali-Einsatz eben, er lieferte auch mit Fremdreiter 🙂

Auf dem Bundesturnier gibt es eine super tolle Prüfung, den Generationen-Ritt. Ein Geländeritt der Klasse E auf Idealzeit, es startet jeweils ein Paar dessen Reiter 20 Jahre Altersunterschied zueinender haben. Im Vorfeld wurde das S von SF – also ich 😉 – gefragt, ob ich da ggfs mitmachen würde. „Schaun mer mal“….Ich schmiss die weiße Hose, Kappe und Weste sicherheitshalber mal ins Auto. So kam es dann, ich wurde gefragt, ob ich mitmachen würde. Ja gut, gerne, wobei ich betonte, dass wir sich Schmalis und meine Geländeerfahrungen auf den gemütlichen Ausritt beschränkten.

Sonntag morgen war ich schwer aufgeregt. Ich. Schmali nicht. Natürlich nicht. Schmali eben…… Um 8:30 sprang Schmali das erste Geländehindernis seines Lebens! Wir waren als 9. Paar am Start, meine Partnerin Anne und ihr selbstgezogener, fünfjähriger Hope-of-Heaven Nachkomme ritten vorweg, Schmali und ich hinterher. Wir ließen einen relativ großen Abstand, damit, sollte der Vorreiter einen Steher haben, Schmali und ich im Zweifel noch überholen könnten um die erste Position zu übernehmen.

Ohne Zögern oder Zweifeln zog Mirar durch, 1,2,3 und dann hämmerte er im vollen Galopp durchs Wasser, als ob er noch nie was anderes gemacht hätte. Sprung 4 war eine überbauter Graben – da hatte ich ja die Befürchtung, dass wir reinfallen könnten und Anreiten war supoptimal und damit auch die Bascule 🙂 … 5 und 6  waren wieder top – und dann war da schon das Ziel!!

Was für ein phänomenales Pferd, was ein Schatz, was eine gigantische Einstellung!

Lediglich 2 Sekunden fehlten zur Ideal-Zeit von 1:40, die nur einmal getroffen wurde. 1:41 gab es aber gleich drei Mal, so dass wir dann mit Stolz eine rote Schleife für Platz fünf in Empfang nehmen durften. Gemeinsam rangiert im Übrigen mit Olympionikin Anette Wyrwoll und Ponyeuropameisterin Miriam Bray – hat man auch nicht alle Tage 😉

Es hat einen solchen Spaß gemacht!! Und natürlich war das alles keine Höhe und im Prinzip war es pillepalle, aber es war für uns beide eine Premiere und es machte einfach eine unglaubliche Freude auf diesem selbstgezogenen Pferd auf diese Ehrenrunde zu reiten. Auch wenn es in Strömen goss – es war großartig!

Mit dieser Prüfung hatten wir nun offiziell belegt, dass Schmali es auch im Gelände tat und schon bald gab es Interessenten aus dieser Richtung – Aber dass erzählen wir dann morgen 😉