Endlich Sommer!! – Ein schneller Rückblick auf die letzten acht Wochen…

Der Juni war mit knapp 185 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter Boden so ziemlich das Nasseste was wir seit vielen Jahren hatten. 203% im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 1981 bis 2010 (100 Prozent) angezeigt. Ärgerlich für jeden, der einfach nur schönes Sommerwetter genießen will, eine logistische Höchstleistung für den Züchter, der in dieser Zeit zwei junge Mütter mit gerade frisch geborenen Fohlen zu managen hat! Denn, dass man die kleinen Fuzzies nun nicht in mehrstündigen Dauerregen stellen möchte, sollte klar sein. Das mag auch alles in Ordnung und machbar sein, wenn es sich bei den Müttern um erfahrene, abgeklärte und deutlich erwachsene Damen handelt. Bei unseren beiden Youngstern Fee und BabyBelle ist allerdings noch jede Menge eigener Dampf und Bewegungsdrang vorhanden. Hinzu kommt darüber hinaus, dass sie „eingesperrt sein“ nun mal nicht kennen… kurz: Das Wetter im Juni brachte Mensch und Tier in Wahn an den Rande des Verstandes und schaffte eine „explosive Stimmung“, denn es waren ja nicht nur die Stuten mit Fohlen, die Auslauf brauchten und nicht auf die völlig abgesoffenen Weiden konnten, sondern auch die Ausbildungspferde wollten gearbeitet sein … – Neben all diesem „Pferde-jonglieren“ kam unsere Homepage ein wenig kurz, so dass wir hier nun eine kurze Zusammenfassung der letzten Monaten für die jeweiligen Protagonisten zur Verfügung stellen:

Belle Francaise (Franzi) hatte nach ihrer Eintragung noch ein paar Dinge auf dem Tanzkärtchen stehen. 1. Tragend werden, 2. Leistungsprüfung und 3. Staatsprämienvergabe in Wickrath.

13697098_1139541422771357_4795240163405779225_n

Beginnen wir mit der erfolgreichen Besamung: Anfang Mai 2017 erwartet Franzi ein Fohlen von Titulus. Der Ausgang der Leistungsprüfung, die am 02. Juli in Hohenahr / Hessen stattfand, war leider nicht ganz so erfreulich. Das Freispringen beendete Franzi als mit Abstand beste Stute und der Note 9,0. Ein guter Grundstock für alles weitere. Aber dann verfolgte uns das Pech. Beim Abreiten zur Dressuraufgabe erschrak sie sich draußen, bockte weg, verdrehte sich etwas und muss sich bei dieser Aktion wohl vertreten / verrissen haben, denn leider fiel sie am Ende der Prüfung wegen leichter Lahmheit aus. Sehr frustrierend, denn bis dahin hatte sie einen wirklich guten Job gemacht. Also auf ein neues in 2017.

13754077_1139541466104686_9213277002917848038_nZur Staatsprämienvergabe zeigte sie sich sehr gut und wurde als beste der drei springbetonten Stuten hinter ihren Dressur-Kolleginnen auf Rang sechs platziert. Wir waren sehr zufrieden, denn traben ist nun einmal nicht ihre Stärke. Da ja die wenigsten Parcours im Trab gewonnen werden, kann uns das allerdings auch nicht wirklich betrüben. Der Geschäftsführer und Zuchtleiter des Rheinischen Pferdestammbuchs, Herr Martin Spoo, kommentierte „eine traumschöne Stute in perfekter Körperharmonie…“ – Ja, das trifft wohl auf unsere Franzi zu ☺.

Aufgrund ihrer überragenden Springleistung wurde Franzi zum Freispring-Cup anlässlich des Trakehner Hengstmarktes eingeladen. Diese Reise wollen wir ihr aber tragend nicht zumuten, so dass sie nicht antreten wird. An Ihrer Stelle werden wir versuchen, einen oder zwei Stallkollegen aus dem männlichen Lager zu qualifizieren. Mehr werden wir am 18. August wissen.

13450305_1119547131437453_5483366949143759429_n

Masurenglück hat sich prächtig entwickelt und machte am 03. Juli ihre erste große Reise zur Fohlenschau nach Hörstein.

13576686_1129411140451052_6400467485068166708_oDer aufmerksame Leser wird an dieser Stelle feststellen, dass es sich hierbei um den Tag nach der Leistungsprüfung handelt. Korrekt! Einflechten, ausflechten und 100e Kilometer mit Anhänger abreißen – das beschreibt das Wochenende recht gut. Das kleine Glückskind muss an dem Tag wohl einen Clown gefrühstückt haben, denn anstelle manierlichen Schritt zu zeigen, versteifte sie sich auf die Schule über der Erde… Sie bockte wie eine kleine Wildsau, so dass es letztlich nicht für den Endring reichte, aber sie erhielt eine tolle Kommentierung durch Erhard Schulte und Mathias Werner. Viele Leute sprachen uns auf unser tolles sportliches Fohlen an und Fee zeigte sich wirklich beeindruckend! „Was für eine bombastische, bedeutende Stute!“ hieß es von allerhöchster Stelle.

13699936_1137019529690213_8726269230490434335_n

13700220_1137022869689879_7768126528312994659_nBel Avion sollte eigentlich mit nach Hörstein, aber das hatten wir kurzfristig gecancelt, denn das Wachstum versetzte ihn derzeit in eine ausgesprochen ungünstige Phase. Analog ihrer Mutter pumpt auch BabyBelle ihre Kinder auf, so dass das kleine Flugzeug aktuell sein Synonym wohl in der dickbäuchigen Antonow 225 fände und den spitznahmen „kleiner Buddha“ nicht ganz zu Unrecht von unserer Tierärztin erhielt. Er wird Ende August nach Sankt Wendel reisen und an der Fohlenschau teilnehmen, die im Rahmen der Veranstaltung Pferd und Mensch stattfindet. Auch sein Vater wird an diesem Wochenende dort sein und wir sind sehr gespannt darauf, ihn unter dem Sattel bewundern zu können.

Unsere Belli ist nach einem Jahr Pause nun zum vierten Mal wieder besamt und tragend von Icare d‘ Olympe AA. Am 12. Mai 2017 ist der errechnete Geburtstermin. In der Zwischenzeit ist sie mustergültige Tante und Oma für die zwei Racker von diesem Jahr. Vor allem das Glückskind fühlt sich sehr zu ihr hingezogen. Oka-Blümchen hat die ersten 90 Tage ihrer Trächtigkeit rum und freut sich des Lebens! Sie hatte drei Monate „Urlaub“- kein Reiten, kein Longieren, kein Freispringen. Ab August wird Sie wieder ein bisschen arbeiten, das aber wohl mehr in Form von lockerer Schwangerschaftsgymnastik. Ihr Fohlen könnte ein echter Aprilscherz werden – errechneter Termin ist der 01.April 2017.

oxerMirars erstes Turnier fiel leider ins sprichwörtliche Wasser. Der Springplatz zur Springferde-A in Köln-Porz glich einer Seenplatte, strömend fiel der Regen von oben – es war ganz furchtbar und an 6 war dann auch die Reise zu Ende. Wasser-Ein- bzw. –Aussprünge hatten wir nicht geübt….. Sein zweites Turnier fand bei bestem Wetter in Much Kerzenhönchen statt. Zu Beginn was „fröhlich“ und übermotiviert kam er zu 2 was dicht und bekam einen Fehler. Danach schenkte er dem Parcours seine volle Konzentration, zeigte sein Vermögen und lief eine schöne rhythmische Runde bis zum Schluss. Wenn man bedenkt, dass die ersten Turniere zum Gewöhnen sein sollen und das Ziel lediglich „ankommen“ heißt, haben wir hier schon ein gutes Stück Weg erledigt. Anfang August sind wir wieder unterwegs. Berichte folgen. Versprochen!