Türchen 4 – Zuchtplanung von langer Hand und immer durchdacht.. eigentlich….

4Der treue Besucher unserer Homepage weiß es, für 2015 waren drei Bedeckungen mit Davidas geplant:

  1. Masurenfe
  2. Terra Incognita
  3. Oka-Blümchen

Vor jeder Bedeckung erfolgen bei uns ausgiebige Pedigree-Studien: Gab es bereits ähnliche Blutkombis, die gut passten?

Die Exterieur-Points der beiden zu verpaarenden Elternteile werden verglichen: Gibt es hier ggfs. gleichartige Baustellen, die sich manifestieren könnten?

Was sagen die Zuchtwerte, sofern vorhanden? Wie steht es um die Eigenleistung des Hengstes?

So arbeitet man sich über stunden- / tagelange Recherche, würzt die Ergebnisse daraus noch mit einer guten Prise Bauchgefühl und definiert aus dem Mix dann das passende Vatertier. Zumindest wir machen das so. Die Aufmachung der Hengststations-Prospekte, die wahlweise in lackiertem Hochglanz oder auch dem ausgewiesenen umweltneutralen Druck (ja, die gibt es mittlerweile auch schon… ;-)) spätestens ab Februar unseren Briefkasten verstopfen , haben primär nichts mit unserer Entscheidung zu tun.

So schnell und so klar wie wir unsere Decksaison 2015 durchgeplant hatten, so frustrierend war dann ihr Verlauf.

Beginnen wir mit Terra Incognita: Ein Spaß!! Von Anfang bis Ende! Die Stute stand – und steht noch immer – bei ihren Besitzern. Wir suchten einen Tierarzt aus, der die Untersuchungen und die Besamungen vor Ort durchführen sollte. Gelernt haben wir in jedem Falle eines: Die Fähigkeit zur Gyn bei den einzelnen Veterinären scheint regional stark zu variieren!! Das beginnt bei der Tupferprobe mit einem normalen  kurzen Abstrichtupfer anstelle des langen Kulturtupfers mit Einführpipette (der wirklich nur lokal getupfert hätte) gemacht wurde, setzt sich fort mit unzuverlässiger Einhaltung von Terminen (einen Follikel-Kontrolle am Nachmittag nutzt nur wenig, wenn bis 11:00 Uhr der Samen bestellt sein muss und das Gleiche gilt für den Besamungszeitpunkt), geht weiter über die Einhaltung von Anweisungen wie „Es wird nicht angespritzt!“ und endet bei einer  Trächtigkeitsuntersuchung mit Ultraschall, die – nachdem sie wieder nicht termingerecht zwischen T16 und T18 durchgeführt wurde – zu einem Besuch von „Wunderwelten“ wurde – Kurzum, es war eine Katastrophe!! … Nix für unsere Nerven – Wir haben das Projekt sofort beendet! Einmal Decktaxe in den Wind geschossen…..

Dann Fee: Ein Besamen in der Fohlenrosse war auszuschließen, denn die Geburt hatte das Gewebe doch etwas mitgenommen, sie brauchte ihre Reinigungsrosse und hatte sich dann bis zur ersten Besamung Ende Juni bestens erholt. Wir besamten – 18 Tage später: Nicht tragend. Warten auf neuen Follikel und es kamen zwei….. Nach langem Hin und Her beschlossen wir trotzdem zu besamen, wenn sie tatsächlich beide ovuliert hätte, hätte man eben versuchen müssen abzudrücken, bzw. eine Zwillingsträchtigkeit abzuspritzen. Nicht das Wunschprogramm, aber zumindest in Anbetracht der fortgeschrittenen Jahreszeit einen Versuch wert. Der Samen wurde für den 12. Juli bestellt. Der Kontrollschall vor Besamung sah dann allerdings eher nach einer Follikelatresie  – also nach Rückbildung  – als nach Ovulation aus. Es war sehr frustrierend und wir schrieben gedanklich bereits die zweite Trächtigkeit ab, da der Samen aber schon da war, haben wir mit wenig Hoffnung auf Erfolg besamt.

Last but not least das Blümchen: Wir haben im April getupfert und wollten dann nach der Leistungsprüfung mit der Besamung beginnen. 31 .Mai wurde besamt, da war der Follikel allerdings gerade weg. Lt. Ultraschall hätte es aber noch gut rein gepasst. Leider nicht tragend. Dann kamen die Wetterkapriolen. Die Rossen waren eine Katastrophe. Follikel, die über Tage standen ohne sich weiter zu entwickeln und weich zu werden. Teilweise haben wir in einer Rosse drei Mal Samen geordert… Ganz so wie die letzten Dilettanten, als hätten wir noch nie `ne Stute untersucht. Wirklich zum K*****! Mitte Juli war dann die letzte Rosse, die wir versuchen wollten und der Follikel stand und stand und stand…. Muttermund zu. Da standen wir dann am 17. Juli mit unserem Frust und unserem überflüssigen Samenpaket…. Als es im Hauptstall lustvoll quietschte… BabyBelle!

Der Frust war so groß, dass wir kurzum den Plan änderten: „Kipp den Samen da rein, die rosst wenigstens!“ – Was für eine Zuchtplanung!!! So kurz entschlossen haben wir erst ein Fohlen „produziert“ und das war Oka-Blümchen im Jahr 2011, als wir Hals über Kopf nach x fehlgeschlagenen Besamungsversuchen zu Phlox fuhren, um es im Natursprung zu versuchen. – Wenn das Ergebnis dieser Anpaarung eine ähnliche Qualität bekommt, dann werden wir sehr zufrieden sein. 🙂

An das Landgestüt Moritzburg schrieben wir natürlich einen Antrag auf Stutenwechsel von Terra Incognita auf Belle Pèlerine, dem auch kulant stattgegeben wurde. Oka-Blümchen werden wir in 2016 erneut mit Davidas versuchen.

Die Trächtigkeitsuntersuchungen erfolgten dann Anfang August: Tragend! Beide!

Sowohl Fee als auch BabyBelle erwarten also für Mitte Juni 2016 je ein Davidas-Fohlen. Der Name für Fees Fohlen steht schon fest, es wir ein(e) Masurenglück. Bei BabyBelle tippen wir, so wie die Dame sich aufführt, mal auf einen Hengst und dann hätten wir einen Bel Avion – wenn es ein Mädel wird dann eine Belle Aviatrice. Namensgebung ganz im Sinne der „Flugzeugproduktion“ 😉

Das Pedigrees der beiden nächstjährigen Protagonisten werden wir  in einem der nächsten Türchen dann noch betrachten.

1 thoughts on “Türchen 4 – Zuchtplanung von langer Hand und immer durchdacht.. eigentlich….”

Kommentare geschlossen.