Türchen 2: Generationswechsel vollzogen

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Mit Vertreterinnen dreier Stutenfamilien starteten wir in die Zucht, gestern haben wir unsere Belle Surprise II als letzte dieser drei hier offiziell aus der Zucht verabschiedet.

Belle repräsentiert die Familie der Bellevue O18B3. Oksana, Repräsentantin der Familie der Oka O69A genießt bereits seit  Ende 2014 die Rente und Mirage, Repräsentantin der Familie der Maricka O66A, stand uns ja nur drei Jahre zur Pacht zur Verfügung. Belle Surprise II und Mirage beide dezentral (dennoch mit Prämienpunktzahl) eingetragen führen keine großen Titel. Oksana jedoch wurde damals zentral eingetragen, ist eine leistungsgeprüfte Prämienstute und wurde zudem als züchterisch besonders wertvoll im GP-Programm des Trakehner Verbandes aufgenommen.

Diese drei Stuten sind die Grundlage unserer Zucht, sie sind die Damen der ersten Stunde. Auf Grundlage dieser drei Stuten wollten wir uns züchterisch entwickeln und wir sahen in jeder besondere Eigenschaften, die es zu wahren galt und eben auch – so wie es immer ist – Punkte, man nenne sie auch kleinkariert „Mängel“, die wir gerne verbessern wollten. Fest steht aber, dass für uns jede der Stuten durch ihre eigenen Qualitäten zum Zuchteinsatz überzeugte.

 

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Belle Surprise II hat uns zwei Töchter hinterlassen, die auch beide bei uns in den Zuchteinsatz kommen:

babybelle1Belle Pèlerine = BabyBelle, geboren 2010, ist eine springgewaltige großrahmige Stute, die darüber hinaus das wertvolle Blut ihres von uns geliebten Vaters „konserviert“ und uns bereits mit zwei tollen und bedeutend aufgemachten Hengstfohlen ihr Zuchtdebüt hatte. Ihr erstgeborener Bel Greco überzeugte diesen Sommer durch überragendes Interieur und absolute Rittigkeit sowie ein gewaltiges Springvermögen. Er verließ uns bereits kurz nach dem Anreiten in seine neue Heimat Frankreich. Seither bekommen wir regelmäßig Nachricht aus der neuen Heimat, wie toll der „Grieche“ doch ist. Ihr zweitgeborener Bel Avion fuhr eine Fohlen-Prämienbewertung ein und überzeugt uns jeden Tag aufs neue. Ein ganz besonders typvoller und bewegungsstarker Kamerad!

Belle Pèlerine ist selber eine große Stute, die zwei Jahre länger brauchte, um zu reifen. Wir planen nun Sie in die Leistungsprüfung zu schicken, ebenso wie sie im Sport einzusetzen und dann erneut vorzustellen, denn sie bekam soviel positives Feedback dieses Jahr in Sankt Wendel. Die Zuschauer waren sich einig „Was eine tolle Stute!“ – Anmerkung vom „S“ der SFs: Was ich ja schon immer wusste 😉

Franzi_Sb-2592Es folgte im Jahr 2013 Belle Francaise = Wunderfohlen = Zauber-Franzi. Von Anfang an eine Ausnahmeerscheinung, 2016 wurde sie beste Halbblutstute der und beste Springstute (9,0/ 8,5) der ZSTE Hessen, war als eine der 15 besten zum Freispring-Cup in Neumünster qualifiziert, ist nun Staatsprämien und Prämien-Anwärterin. Belle Francaise hat in 2017 ihr Zuchtdebüt, sie trägt aktuell von Titulus. Das erste Fohlen wird mit Spannung erwartet. In Punkto Fruchtbarkeit scheint sie ebenso wie ihrer Schwester ihrer Mutter nachzufolgen: Regelmäßige gute Rossen und unkompliziert sofort tragend.

Franzi_SeitenbildBeide Stuten konnten sich im Körper im Vergleich zur Mutter verbessern, die Anbindung Mittelhand – Hinterhand ist verbessert und die Kruppenformation ebenfalls. Sie sind ebenso wie die Mutter typschön, ordentlich fundamentiert und haben ein sehr aktives Hinterbein. Im nächsten Step wollen wir den Schwingungsgrad in der Bewegung verbessern – ohne Abstriche am Spring in Kauf zu nehmen. Keine allzu leichte Aufgabe. Die Hengste El Greco TSF und dem ersten Anschein nach auch Davidas haben hier zu BabyBelle sehr gut gepasst.

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Oksana hatte drei Töchter in unserer Obhut und eine ist die designierte Nachfolgerin ihrer Mutter: Staatsprämien- und Prämienstute Oka-Blümchen, auch bekannt als Streber-Blümchen.

Sie war Siegerin Ihrer Leistungsprüfung mit einer Traumnote von 8,3 und wurde bereits dreijährig in das GP-Programm des Trakehner Verbandes aufgenommen („gute Noten bei der Eintragung und in der SLP“ sowie „Noten in der SLP für das Freispringen von 9,0 und besser“).

Auch sie hätte aufgrund ihrer Leistung zum Freisprin-Cup nach NMS reisen dürfen, wenn wir das gewollt hätten. Blümchen erwartet nun Anfang April ihr erstes Fohlen von Davidas.

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Blümchen hat im Vergleich zu ihrer Mutter mir Riss, mehr Rahmen und mehr Mechanik. Auch im Wesen scheint sie unkomplizierter, wobei sie hier natürlich auf ein sehr behütetes Leben zurückgreifen kann. Phlox ist es gelungen, schon mehr Linie hineinzubringen, diese soll Davidas idealerweise erhalten.

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IMG_2610 Mirage hinterließ uns glücklicherweise in den drei Zuchtjahren auch eine Stute: Masurenfee. Auch sie ist eine Vertreterin der spätreifen Sorte und dennoch konnte sie bei ihrer Eintragung 2014 bereits als Prämienstute überzeugen.Sie tat sich durch sehr gutes Freispringen hervor zeigte sich aktiv in der Bewegung und gewann den Preis der besten Halbblutstute. 2016 – zwei Jahre später begeisterte sie mit ihrem Auftritt in Hörstein zum Fohlenchampionat und bekam aus berufenem Munde das „Prädikat“ „bombastische Stute!“ zugeordnet. Bislang hatte sie zwei  Stutfohlen: In 2015 Maracana von Icare d‘ Olympe AA und in Masurenglück von Davidas.

Ihre Trächtigkeiten beendete sie jeweils SEHR früh (312. und 317. Tag) so dass ihre Fohlen zu Beginn recht zart um die Ecke kommen. Und trotzdem alles dran, wei es sein soll und gesund.10407644_731242553603420_1025035806175849293_n

Dennoch haben wir nun die Erfahrung gemacht, dass man diese sorte vor der 12. Lebenswoche gar nicht zeigen muss. Gerade neben der gewaltigen Erscheinung ihrer Mutter, wirkten die Madels in den ersten Wochen was zwuckelig und unbedeutend. Aber dann!!! Immer bergauf, Motor, tolles Interieur – schlicht tolle, tolle Pferde!

Beide Hengste sollten die Halsung von Fee verbessern, vielleicht noch ein mehr Typ, aber eigentlich finden wir ansonsten an der Stute alles genau so, wie wir es gerne hätten 🙂

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2008 trafen wir die erste Anpaarungsentscheidung. Seitdem sind in unserem Stall 17 Fohlen geboren worden. Acht Stuten und neun Hengste. Von den acht Stuten sind fünf dreijährig und älter, vier davon haben wir behalten. Davon sind drei Prämienstuten, zweimal versehen mit dem Titel der besten Halbblutstute und einmal mit den Titel der besten Springstute.

Wir resümmieren also, dass der Generationswechsel erfolgreich vollzogen wurde. Wir haben uns eine gute junge Stutenbasis mit eigener Zucht, eigener Ausbildung und eigener Arbeit geschaffen. – Da sind wir schon ein bisschen stolz drauf 🙂