Ein produktiver Start ins Frühjahr und ein traumhafter Kurzurlaub am Meer

Was war das für ein Wetter im März! – Unfassbar! Wir nutzten die Zeit zum antrainieren nach dem Winter, es ging viel ins Gelände mit Fee, Obi und Omari. BabyBelle macht ebenfalls wieder mit beim fröhlichen Reitsport-Spaß und Prinzessin ist angeritten. Das war mal wieder denkbar undramatisch. Satteln, aufsteigen, losreiten. Und natürlich zwischendurch bei „brav“ und „fein“ Apfelstückchen ins Pferd schieben. Prinzessin findet es gut. Bei gutem Wetter wurden die Wiesen gedüngt und geschleppt, Pfosten erneuert und neue Litzen gezogen.

Faszination Meer

Ende März stand dann unser 4-tägiger Mädelstrip nach Holland an. Blümchen musste leider verletzt daheim bleiben, sie darf erst jetzt wieder mit dem Training beginnen und so fuhren zwar drei Menschen, aber nur zwei Pferde: Fee und Obi bestiegen Donnerstag morgen den Anhänger, um gen Meer zu reisen. Beim passieren der holländischen Grenze schickte Frau Holle Schnee vom Himmel und der Gedanke „Das darf ja wohl nicht war sein!“ machte sich breit. In Heemskerk war es kühl und regnerisch, als wir ankamen und der erste Beine-Vertreten-Ausritt war frostig nass. Brrr!

Aber zumindest einen ersten Blick aufs Meer konnten wir erhaschen. Ein bisschen stürmisch, die Flut im Höchststand, windumtost. Die Rösser waren beeindruckt!

Dünen-Winter-Wonderland

Freitagmorgen dann der Blick aus dem Fenster: Weiß! Und wieder: Das darf ja wohl nicht wahr sein!?! Aber pünktlich zum losreiten kämpfte sich die Sonne vor und wir hatten einen traumhaften Ausritt durch eine verschneite Dünenlandschaft und erste Reiterlebnisse am Strand. Jede Minute ein Genuss und jeder Tritt, jeder Sprung war ein Geschenk für die Seele.

Samstag wurde es noch besser, wir machten einen großen Ritt über den Strand von Heemskerk nach Castricum und durch das Dünenreservoir zurück. Die Tour war ein Traum, das Wetter sonnig und mit acht Grad im Wohlfühlbereich der Pferde. Herr Obi lernte Wasser kennen und ließ sich von Fee ins unbekannte Metier einführen. Grundsätzlich konnten wir den Status des „Super-Obi“ nur wieder einmal bestätigen, denn dass ein Vierjähriger einen solchen Job macht, ist auch nicht selbstverständlich. Für all jene, die mögen, sind hier einige Impressionen vom Strand:

Fazit: Es war toll und wir werden wieder fahren! 🙂

Hier noch eine kleine Ergänzung bezüglich unserer Unterkunft, weil eigentlich jeder aus der Reiterbekanntschaft fragte: Wo seid ihr?“

Wir waren in Heemskerk, Nordholland bei Sylvia und Marc in ihrem wunderschönen De Bonaparte. Das moderne Ferienhaus liegt am Rand des Dünenreservoirs, einem Naturschutzgebiet, durch das sich wundervolle Reitwege bis hin zum Strand ziehen, ganz unterschiedliche Strecken kann man reiten. Nach ca. 10 Minuten Schritt auf einer kleinen, wenig befahrenen Straße, gelangt man hinein, ins Gebiet.

Die Tageskarte für Reiter kostet 5,50 € und ist am Automaten vor Ort zu beziehen. Die Summe fließt im Übrigen zu 100% in das Naturschutzprojekt, dass wirklich eine Traumkulisse für den Reiturlaub ist.

Die Wege durch das Waldgebiet sind sandig, aber nicht zu tief, so dass hier ohne Sorgen um die Sehnen der Pferde getrabt und galoppiert werden kann. Marc hat Routen bei Topo GPS hinterlegt, von kurz bis lang ist alles im Angebot.

Durch die Dünen empfiehlt sich dann eine Schritt-Tour, denn der Sand ist tief. Am breiten Sandstand angekommen kann man viele Kilometer am Meer entlang reiten.

Das Ausreitgebiet ist wunderschön und vielfältig. Hin und wieder trifft man auf die frei laufenden Highlandrinder, Ponies oder Schafe – aber diese interessieren sich gar nicht für die Passanten.

Nicht nur die Menschen sind bei Sylvia und Marc gut untergebracht, auch für die Pferde ist es schön dort!

Das Wichtigste: Nur die eigenen Pferde stehen dort! Gerade für uns Züchter mit tragenden Stuten im Stall ein unschlagbares Qualitätsmerkmal. Kein Riesen-Touri-Tattersall, sondern eine kleine, feine Anlage. Das Heu (eigentlich Heulage) war von sehr guter Qualität, steht reichlich zur Verfügung und wird nach Bedarf – ebenso wie die Einstreu – abgerechnet.

Blick von der Terrasse aufs Pferdepaddock

Im Stallgebäude stehen vier Boxen (3m x 3m) zur Verfügung, was vielleicht etwas klein sein würde, stünden nicht Paddocks zur Verfügung, auf denen sich die Pferde den ganzen Tag frei bewegen könnten. Fee und Obi waren tatsächlich nur die Stunden zum Schlafen drin und beim nächsten Besuch dürfen sie auch komplett draußen bleiben, wenn die Witterung passt. Die Pferde von Sylvia und Marc wohnen ebenfalls auf Paddocks mit Unterständen, die Paddocks sind aber durch Gänge von denen der Gastpferde getrennt.

Kurz: Eine durch und durch empfehlenswerte Adresse für den Reiterurlaub! Kultur gibt es auch, aber die kam bei uns zu kurz, wir haben einfach mal die Zeit genossen, gefaulenzt und auf neudeutsch unsere Base gechillt 😉