Bonapartes Mutter (Tür 8)

Bonaparte N AA – Die Mutterseite, viele bedeutende Namen und eine hoch interessante Linienzucht!

Auch mütterlicherseits ist dieser Angloaraber äußerst interessant und wertvoll gezogen: Seine Mutter Marina AA brachte mit Don-Caster von Dorpas AA einen weiteren international hoch erfolgreichen Springer. Unter Dirk und Andre erlief der sprunggewaltige, beim Holsteiner Verband anerkannte Braune in den Jahren 2001 bis 2003 knapp 18.000 € in Springprüfungen der klassen M und S. Marinas Hill Anwar AA-Tochter Melodie AA ist Mutter des in der Holsteiner Ponyzucht eingesetzten Belmondo AA, der – ebenfalls wie Bonaparte – auf Marinas Mutter, Märchenfee, ingezogen ist. Vollschwester zu Bonaparte ist die ZSAA-Prämienstute Monique AA.

Die englische Vollblutstute Märchenfee, wurde ebenfalls bei verschiedenen Zuchtverbänden ins Hauptstutbuch eingetragen; mit der Bewertung 2,2,3/3,2 ist die zierliche Schwarzbraune beim Trakehner Verband eingetragen. Zunächst bei Hans-Wilhelm Bunte in Schleswig-Holstein beheimatet, wurde sie zunächst von Trakehner Hengsten gedeckt und brachte das L-Springpferd Mirco v. Sultan und das M-Springpferd Mirko v. Isotop. Ihre Tochter Märchenlied v. Sultan wurde ins Hauptstutbuch des Trakehner Verbandes eingetragen. Bei ihrem nachfolgenden Besitzer Manfred Hansen, auf dessen Gestüt Nordland in Großenwiehe Bajar zeitlebens stationiert war, wurde Märchenfee an Shagya- und Angloaraberhengste angepaart.

Aus dieser Zeit stammt ihr gekörter Sohn Opal AA (v. O’Bajar Sh.A. v. Bajar), außerdem wurden ihre Töchter Märchentraum AA und Marina AA Hengstmütter: Märchentraum brachte Remon AA v. Raon Sh.A. (Radautz x Bajar, Marina brachte Bonaparte und Don Caster.

Der Vater der Märchenfee besitzt einen klangvollen Namen in der deutschen Reitpferdezucht: Vierzehnender xx war ein Sohn des legendären Neckar von Ticino; aus der selben Mutterlinie sind zwei weitere für die Warmblutzucht bedeutende Neckar-Söhne hervorgegangen: Vollkorn xx stammt aus der Vogelwarte von Ansitz aus der Vogelweide, die zugleich Mutter von Vierzehnender war, Venator xx stammt aus einer Tochter der Vogelwarte. Diese drei im Gestüt Ravensberg gezogenen Vererber wirkten positiv vornehmlich in der Oldenburger Population.

Vollkorn kann auf über 200 eingetragenen Töchter, 12 gekörte Söhne und 447 registrierte Sportpferde verweisen, die 554.000 € im Turniersport verdienten. Seine Kinder waren vornehmlich im Vielseitigkeitssport, aber auch in der Dressur zu Hause. Der berühmteste Vollkorn-Sohn ist wohl der Oldenburger Siegerhengst und Hauptprämiensieger Volturno, der neben einer Weltklasse-Karriere im Cross unter Otto Ammermann auch in der Zucht erfolgreich wirkte.

Auch Vierzehnender wurde in Oldenburg geschätzt und verewigte sich in drei gekörten Söhnen und über 80 eingetragenen Töchtern sowie 187 Turnierpferden mit einer Gesamtgewinnsumme von über 316.000 €. Auch seine Nachkommen waren vielseitig veranlagte Reitpferde, außerdem waren sie erfolgreich im internationalen Fahrsport für den Stall Duen, und das bis heute: Während früher Bernd Duen einen Vierzehnender-Vierspänner lenkte, so sind es heute bei Rainer Duen Enkel bis Ururenkel, die zu den Championatstiteln beitragen, wie beispielsweise zur Team-Goldmedaille bei den Weltreiterspielen in Aachen 2006. Die Hengstlinie des Vierzehnender lebt heute noch in der Württemberger Zucht über Quick Step I, der von seinem Vollblut-Sohn Quick Star abstammt. In Oldenburg konnte sie sich nicht durchsetzen, jedoch ist sein Einfluß heute noch durch seine weiblichen Nachkommen gesichert: Der international im großen Viereck erfolgreiche Quando Quando beispielsweise geht auf Schima II von Vierzehnender zurück.

Nur ganz wenige Vierzehnender-Kinder wurden in der Trakehner Zucht eingesetzt; umso herausragender die Leistung seines Enkels Rapier von Marquis aus der Rosine xx von Vierzehnender: Er war sowohl in Dressur- als auch in Springprüfungen der Klasse S erfolgreich.

Die Mutter der Märchenfee, Maravilla, ist eine Tochter des bedeutenden Magnat, der wie die in der Trakehner Zucht prägenden Vollblüter Stern und Swazi im Mannesstamm auf Teddy zurückgeht. Der im Gestüt Schlenderhan gezogene Hengst wurde nach einer höchst erfolgreichen Rennkarriere mit einem GAG von 110 kg und Siegen in so bedeutenden Rennen wie dem Henckel-Rennen und dem Union-Rennen in Hoppegarten sowie dem Großen Preis von Baden und dem Deutschen Galoppderby in Hamburg zum Stempelhengst in der Vollblutzucht, wobei auch einige seiner Nachkommen in der Warmblutzucht positiv wirkten – und das über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Harlekin von Magnat siegte im DDR-Derby und stellte mehrere Söhne, die ebenfalls Derbysieger in der DDR wurden: Faktotum wurde in der russischen Warmblutzucht zu einem bedeutenden Faktor; seine Nachkommen werden gerühmt für ihre Härte und ihr Springvermögen. Der Vogelsangshofer Sapros, der selbst im Springsport erfolgreich war, und sein Halbbruder Sritel, der 1988 an den Springprüfungen der Olympischen Spiele teilnahm, führen ihn in dritter Ahnenreihe, ebenso sind der derzeit international im großen Viereck hocherfolgreiche Problesk, Ulla Salzgebers langjähriger Sportpartner Rusty sowie aus dem Springpferde-Lager Heops oder der jüngst anerkannte Favoritas xx Nachkommen dieses Leistungsvererbers.

Auch der für die Holsteiner Zucht bedeutende Manometer xx stammt aus einer Magnat-Tochter; sein Sohn Maximus ist Vater der berühmten Folia, deren Dynastie neben dem überragenden Springvererber Capitol I eine große Anzahl international erfolgreicher Springpferde und verdienter Zuchtpferde geliefert hat.

Als bedeutendster Magnat-Sohn muß wohl Nebelwerfer bezeichnet werden, der die Rennbahn mit einem GAG von 106 kg verließ und auch in der Zucht durchschlagenden Erfolg hatte. Zahlreiche Nachkommen des Nebelwerfer fanden Eingang in die Warmblutzuchten, etliche überzeugende Vollbluthengste führen sein Blut, wie beispielsweise der Dressurvererber Patricius, Kronzeuge oder Athenagoras, der u. a. Muttervater des ehemaligen Trakehner Siegerhengstes Finley M ist.

Mütterlicherseits stammt Maravilla aus der Morgenblüte, einer Tochter des Schlenderhaner Allgäu, der sowohl das Deutsche als auch das Österreichische Derby gewann und ein GAG von 106,5 kg aufweist. Sein Blut findet sich unter anderem auch im Mutterstamm des Grand-Prix-Hengstes Friedensfürst.

Mona Lisas Mutter war eine Tochter des Prunus, dessen Sohn Oleander eines der besten Rennpferde seiner Zeit war. Der Oleander-Sohn Raufbold hat noch heute einen legendären Ruf in der russischen Sportpferdezucht, und viele andere bedeutende Vollblüter führen Oleander-Blut, so beispielsweise Königspark, Pasteur oder Swazi. Muttervater des Prunus war übrigens Persimmon, der als Vater des Perfectionist bekannt wurde, der noch von Trakehnen aus eine bis heute bestehende Hengstlinie begründete.